In den nationalen Printmedien wurde kürzlich auf das Problem der zu schweren Schultornister hingewiesen. Danach leiden viele Jugendliche aufgrund der zu schweren Last unter Rückenschmerzen. Eine Studie aus dem Kanton Basel-Stadt zeigt, dass ein Viertel aller 15- und 16-Jährigen unter Rückenschmerzen leiden. Ursache dafür ist neben mangelnder Bewegung und falschem Sitzen vor allem der Schultornister. Die Theks werden immer grösser und die Schüler schleppen immer mehr Bücher und Hefte nach Hause, sei es auf Anordnung der Lehrer, sei es aufgrund mangelnder persönlicher Ordnung.
Über Rückenschmerzen klagen die Schüler meist erst in der Oberstufe. Verursacht wurde das Problem aber oft bereits in der Primarschule. Denn das Gewicht der Schultornister sollte laut Empfehlung der Schulärzte nicht mehr als 10% des Körperge-wichts betragen. Studien in Deutschland und den USA zeigen, dass über 80% der Schultornister zuviel wiegen. In der Schweiz fehlen dazu Zahlen, jedoch dürfte die Statistik nicht viel besser aussehen. Hinweise dazu sind auch die Zahlen des Schweizerischen Physiotherapieverbandes, wonach Kinder beim Schulaustritt zu 30% unter Fehlhaltungen leiden, aber nur zu 19% beim Schuleintritt.
Die Kantone Zürich und Basel haben bereits auf diese alarmierende Situation reagiert und Merkblätter für Schüler, Eltern und Lehrpersonen verfasst. So soll beispielsweise der leere Schultornister maximal 1.2 Kilo wiegen. Wo noch nicht vorhanden, sollen an Oberstufen persönliche Ablagefächer geschaffen werden, so dass nicht unnötig viel Schulmaterial nach Hause getragen werden muss.
Seitens des Kantons Graubünden stellen die Anfragenden fest, dass sowohl auf der Stufe der Schulträger, der Gemeinden und des Kantons das möglicherweise auch für uns zutreffende Problem kaum erfasst wird.
Der Regierung werden deshalb folgende Fragen gestellt:
1. Geht die Regierung davon aus, dass der Kanton Graubünden auch vom Problem der zu schweren Schultronister betroffen ist und dadurch Gesundheitsschäden bei Kindern und Jugendlichen entstehen?
2. Ist das Problem auf kantonaler Stufe (AfS, Schulinspektorat) bekannt und sind entsprechende Massnahmen in Vorbereitung?
3. Bestehen Kenntnisse darüber, ob das Problem den einzelnen Schulträgern bekannt ist und ob kommunal oder regional bereits Massnahmen ergriffen worden sind? Wenn ja, welche Erkenntnisse konnten daraus gewonnen werden?
Chur, 23. Oktober 2007
Name: Loepfe, Tenchio, Florin-Caluori, Augustin, Berni, Blumenthal, Bondolfi, Caduff, Cahannes Renggli, Candinas, Cavigelli, Christoffel-Casty, Darms-Landolt, Fallet, Fasani, Gartmann-Albin, Keller, Noi-Togni, Perl, Pfister, Quinter, Thurner-Steier, Toschini, Tuor, Wettstein, Grendelmeier, Märchy-Caduff (Domat/Ems), Strimer
Session: 23.10.2007
Vorstoss: dt Anfrage