Der Kanton Graubünden besitzt und mietet für die Erfüllung seiner Aufgaben verschiedene Immobilien. Gewisse Immobilien werden durch das Hochbauamt direkt bewirtschaftet, wiederum andere Gebäude werden zur Hauptsache durch die Nutzer verwaltet, wiederum andere werden an selbständige öffentlich-rechtliche Anstalten oder Stiftungen vermietet, sodann besitzen selbständig öffentlich-rechtliche Anstalten oder Stiftungen auch Immobilien.
Über alle Mischformen - sowohl beim Controlling über die Finanzen, als auch bei der Staatsrechnung und bei der Budgetierung und in zunehmenden Masse auch bei den Kennzahlen nach GRiforma, wo Globalbudgets gesprochen werden – ist eine Vergleichbarkeit aufgrund der unterschiedlichen Handhabung in den Besitzes- und Finanzierungsverhältnissen nicht oder nur erschwert möglich.
Da es sich insgesamt um erhebliche Immobilienwerte des Kantons handelt, fehlt eine übersichtliche, nachvollziehbare und nach branchenüblichen Kriterien gegliederte Struktur und Organisation des Immobilienportfeuilles. Es stellt sich zudem die Frage, in welcher Art und Weise die Immobilien am besten von einer Stelle bewirtschaftet werden, oder ob eine dezentrale Organisation besser wäre.
Mit Blick auf weitere Investitionsvorhaben des Kantons im Immobilienbereich stellen sich folgende Fragen:
1. Ist die Regierung auch der Auffassung, dass es sich in der Bewirtschaftung der Immobilien um historisch gewachsene, aber im Lichte von GRiforma um zu viele separate und nicht einheitliche Individuallösungen handelt?
2. Arbeitet die Regierung an einer transparenten Organisation für die Immobilien des Kantons und kann sie sich auch vorstellen, eine einheitliche Regelung für die Nutzung von kantonseigenen Immobilien für selbständig öffentlich-rechtliche Anstalten und Stiftungen einzuführen (z.B. Schulen, Gesundheitswesen)?
3. Kann sich die Regierung vorstellen, die kantonseigenen Immobilien vermehrt als Profitcenter mit eigener Wirtschaftlichkeitsrechnung, spezifischer Finanzierung und Organisation zu bewirtschaften?
4. Sieht die Regierung Möglichkeiten, eine eigene Organisationsform, z.B. eine selbständig öffentlich-rechtliche Anstalt oder AG wie die GVG zu gründen und so den Immobilienbestand - wo sinnvoll - im Sinne von Anlagen den Dienststellen zu vermieten und so über eine separate Organisation zu bewirtschaften?
Chur, 21. April 2009
Marti, Arquint, Barandun, Bezzola (Zernez), Blumenthal, Bucher-Brini, Bundi, Caduff, Casparis-Nigg, Castelberg-Fleischhauer, Casutt (Falera), Caviezel (Pitasch), Clavadetscher, Dudli, Federspiel, Gartmann-Albin, Geisseler, Hardegger, Hartmann (Chur), Hartmann (Champfèr), Jeker, Jenny, Kessler, Koch, Kollegger, Krättli-Lori, Kunz, Mani-Heldstab, Mengotti, Meyer-Grass (Klosters Dorf), Michel (Davos Monstein), Nick, Niederer, Pedrini, Peer, Perl, Pfäffli, Pfenninger, Plozza, Ragettli, Ratti, Rizzi, Stiffler, Stoffel, Thurner-Steier, Troncana-Sauer, Valär, Vetsch (Klosters Dorf), Vetsch (Pragg-Jenaz), Wettstein, Hartmann (Küblis), Locher Benguerel
Session: 21.04.2009
Vorstoss: dt Anfrage