Durch die Revision des Eidgenössischen Jagdgesetzes im Jahr 1986 wurde in Graubünden die Planung der Jagd in Form eines Wildtiermanagements eingeführt. Die für jede Wildart ausgearbeiteten Jagdkonzepte wurden in den vergangenen 30 Jahren auf Basis der neusten wildbiologischen Erkenntnisse laufend angepasst und weiterentwickelt.
Das Zweistufenkonzept ist speziell auf die Bejagung von Rothirsch, Reh und auch Wildschwein ausgerichtet. Mit dem feinen Netz von Wildschutzgebieten wird während dem Sommer die Verteilung des Wildes über den Lebensraum gesteuert. Dadurch kann insbesondere das Hirschwild auch für die Bejagung berechenbar gemacht werden. Mit der abschliessenden Regulation des Hirschbestands im Spätherbst kann der fehlende Anteil weiblicher Tiere regional kontrolliert und effizient entnommen werden. Damit werden auch die zuwandernden Hirsche aus Gebieten ausserhalb des Kantons und des Schweizerischen Nationalparks an den verfügbaren Winterlebensraum angepasst, was zur Verhütung von Wildschäden am Schutzwald zentral ist. Da aber die Wildschäden im Wald in verschiedenen Regionen im Kanton Graubünden gross sind und in den letzten Jahren zugenommen haben, musste der Jagddruck regional stark gesteigert werden. Zur Verbesserung der Situation wurden mit der von der Regierung festgelegten Strategie «Lebensraum Wald-Wild 2021 » verschiedene Ziele und Massnahmen definiert. Nebst den jagdlichen und forstlichen wurden auch Massnahmen zur Reduktion der Störung im Lebensraum der Wildtiere definiert. Im Winter kann damit verhindert werden, dass sich das Wild konzentriert in den problematischen Wäldern aufhält, viel Energie verbraucht und dadurch noch mehr Schäden verursacht. Im Sommer sind störungsarme Lebensräume wichtig für eine möglichst gute Verteilung der Tiere auch im Offenland und verhindern somit Konzentrationen in geschlossenen Wäldern.
Die Bündner Jagd entspricht heute hohen wildbiologischen, ökologischen, tierschützerischen, ethischen und soziokulturellen Grundsätzen. Sie muss aber auch weiterhin den sich laufend ändernden Rahmenbedingungen angepasst und weiterentwickelt werden.
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