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Ende November 2024 wurde in Zernez ein einzelnes Wildschwein in einer Fotofalle aufgenommen. Wildschweine kommen in Graubünden in der Mesolcina sowie vereinzelt im Puschlav und im Bergell vor. Ein bestätigter Nachweis im Engadin gab es noch nie.

Ende November hat die Wildhut des Amts für Jagd und Fischerei von einer externen Person die Meldung erhalten, dass am 26. November 2024 auf einer Fotofalle im Gebiet Val da Barcli auf knapp 1800 m ü. M. ein Wildschwein aufgenommen wurde. Vermutlich ist das Tier von Süden her über das Bergell oder über Livigno zugewandert. Die Videoaufnahme zeigt, dass es sich um ein männliches Tier handelt. Junge männliche Wildschweine wandern oftmals aus dem ursprünglichen Lebensraum ab und können dabei grosse Distanzen zurücklegen. Da das Engadin als Lebensraum für Wildschweine ungeeignet ist wird davon ausgegangen, dass das fotografierte Wildschwein weiterziehen wird. Im Winter ernähren sich Wildschweine vorwiegend von unterirdischen Pflanzenteilen wie Knollen oder Wurzeln, von heruntergefallenen Buchennüssen, Eicheln oder Kastanien oder von Ernterückständen. Ackerbau wird im Engadin nur sehr lokal betrieben und der Laubwaldanteil ist sehr tief. Zudem ist der Boden im Winter stark gefroren, was die Nahrungssuche zusätzlich erschwert. Dass sich Wildschweine in naher Zukunft im Engadin ansiedeln, ist deshalb eher unwahrscheinlich.

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