Hochbauamt
Uffizi da construcziun auta
Ufficio edile
Es war die umfangreichste Instandsetzung einer Fischzuchtanlage des letzten Jahrzehnts: Nach fünf intensiven Jahren der Planung und des Baus wurde im August 2017 die schweizweit einzigartige Fischzucht in Rothenbrunnen eröffnet.
Die natürliche Fortpflanzung einiger anspruchsvoller Fischarten findet in unseren heimischen Gewässern oftmals nur unzureichend statt. Dabei kommt einigen Arten bei der Fischbestandsbewirtschaftung eine besondere Bedeutung zu. Der Kanton Graubünden schafft durch ein flächendeckendes Netz von sieben kantonalen Fischzuchtanlagen die notwendige Grundlage für die Erbrütung und Aufzucht von Bach-, See-, Regenbogenforellen und Namaycush für die kantonalen Seen und Fliessgewässer. Innerhalb dieses Netzes hat die Fischzuchtanlage Rothenbrunnen eine tragende Rolle. Aus diesem Grund wurde diese mit einer aufwändigen Gebäudesanierung und Gebäudeergänzung sowie einer Erweiterung der Teichanlage zusätzlich gestärkt.
Schweizweit einzigartiges System Das Herzstück der neuen Fischzuchtanlage ist eine schweizweit einzigartige, überdachte Teichanlage, die im Teilkreislauf betrieben wird. Durch diese neuartige Aussenteichkonzeption bietet die Gesamtanlage enorme Flexibilität bezüglich der Aufzucht und Hälterung verschiedener Fischarten, da die drei Fliesskanäle beliebig nach Art, Alter und weiterer relevanter Kriterien unterteilt werden können. Nebst der Erbrütung und Aufzucht von Besatzfischen erfüllt die Fischzucht Rothenbrunnen neu auch die Aufgabe der Hälterung (Aufbewahrung) und Nachzucht von Muttertieren für ganz Nord- und Mittelbünden. Die neue Anlage ist aber nicht nur installationstechnisch auf dem besten Stand. Sie wurde auch energetisch komplett saniert, was wiederum wirtschaftlich positive Folgen hat. Durch den Entscheid auf eine Teilkreislauf-Aussenteichanlage zu setzen, konnte der Frischwasserbedarf auf durchschnittlich sechs Liter pro Sekunden reduziert werden. Unter dem Strich bedeutet dies eine Einsparung von rund 90 Prozent des Frischwassers im Vergleich zu herkömmlichen Durchflussanlagen.
Die Gesamtanlage wurde ab 2012 geplant, bis 2015 in Etappen umgesetzt und in den Jahren 2016 und 2017 mit einer Überdachung ergänzt. Eine leicht verlängerte Planungsphase hat schliesslich zur Entwicklung einer optimalen Gesamtanlage geführt. Das hat auch dazu geführt, dass die Anlage nun automatisch gesteuert und die Wasserqualität überwacht werden kann. Die Steuerungs- und Kontrollfunktionen sind zeitlich uneingeschränkt und auch mittels Fernzugriff über mobile Geräte (z.B. Smartphones) verfügbar.
Baudokumentation