Medienorientierung der Konferenz der Kantonalen Polizeikommandanten der Schweiz
(KKPKS)
Die Konferenz der Kantonalen Polizeikommandanten der Schweiz (KKPKS) hat an ihrer
Arbeitstagung in Bern die Initiative "S.o.S. Schweiz ohne Schnüffelpolizei", die am 7. Juni 1998 zur
Abstimmung gelangt, einstimmig abgelehnt.
Die Polizeikommandanten sind davon überzeugt, dass die Polizei bei Annahme der S.o.S.-
Initiative nicht mehr in ausreichendem Masse präventiv tätig sein könnte. Damit wäre es nicht mehr
möglich, frühzeitig Gefahren zu erkennen und zum Beispiel Einreisesperren zu verhängen. Ohne
vorbeugende Massnahmen wird es nicht nur im Bund, sondern auch in den Kantonen
verunmöglicht, strafbare Handlungen rechtzeitig zu erkennen und zu verhindern. Die blosse
Verfolgung erkannter Straftaten genügt nicht.
Diese Beschränkung der polizeilichen Arbeit hätte zur Folge, dass die innere Sicherheit noch mehr
gefährdet würde. Die Attraktivität der Schweiz für ausländische Terrorgruppen, fremde
Nachrichtendienste und für die organisierte Kriminalität würde zwangsläufig steigen. Da die Schweiz
bei Annahme der Initiative international sicherheitsmässig isoliert würde, könnte unser Land in
Europa zu einer Insel der Unsicherheit werden.
Die vorgeschlagene Verfassungsbestimmung läuft den Interessen der Einwohnerinnen und
Einwohner der Schweiz eindeutig zuwider. Aus diesem Grunde teilt die KKPKS die Haltung des
Bundesrates und der Mehrheit des Parlaments und lehnt die Initiative entschieden ab.
Der KKPKS gehören sämtliche Kommandanten der Kantonspolizeien der Schweiz und der
Stadtpolizeien von Zürich und Bern sowie Vertreter des Bundes an. Sie nimmt in Berücksichtigung
der kantonalen Polizeizuständigkeiten Koordinationsaufgaben wahr.
Quelle: Konferenz der Kantonalen Polizeikommandanten der Schweiz (KKPKS)