In jüngster Zeit konnten die Untersuchungsbehörden des Kantons
Graubünden in
Zusammenarbeit mit in- und ausländischen Behörden mehrere, zum Teil
bereits Jahre zurückliegende
Straftaten mit einem Gesamtdeliktsbetrag von über 700’000 Franken abklären. Die Täter
konnten nach sehr
aufwendigen Ermittlungen in der Schweiz und im angrenzenden Ausland
festgenommen werden.
St. Moritz: Einbrüche in Geschäfte
Im vergangenen Frühling verübte eine unbekannte Täterschaft in der
Dunkelheit in St. Moritz zwei
Einbrüche in Geschäfte. Gewaltsam drangen sie in die Räumlichkeiten ein und
durchsuchten die Behältnisse.
In den verschiedenen Häusern erbeuteten sie Bargeld sowie Fotoausrüstungen im
Gesamtbetrag von 54’000 Franken. Trotz rasch eingeleiteter Nahfahndung
konnten sie sich einer
Verhaftung entziehen. Die auf die ganze Schweiz ausgedehnte Fahndung war
einige Zeit später
erfolgreich. In Yverdon (VD) konnten im Spätsommer zwei der Tat dringend
verdächtige Engländer
festgenommen werden. Wie die Ermittlungen später ergaben, waren die
Täter seit geraumer Zeit in
mehreren Kantonen der Schweiz sehr aktiv. In der Zwischenzeit haben sie zahlreiche
Straftaten, darunter auch die
beiden Einbrüche in St. Moritz gestanden.
Pontresina: 210’000 Franke Beute Bijouterieeinbruch
Am 5. September 1985 drang eine unbekannte Täterschaft am frühen
Morgen in ein Bijouterie
in Pontresina ein. Mit einem Rammbock drückten sie die Eingangstüre auf.
Aus dem Schaufenster des Geschäfts behändigten die Täter verschiedene teure
Schmuckstücke sowie
eine grössere Anzahl Uhren.
Mit einer Beute im Gesamtwert von 210’000 Franken konnten sie noch vor
Eintreffen der Polizei den
Tatort, unerkannt verlassen.
Domat / Ems: Kantonalbank überfallen
Am 26. Mai 1989, kurz nach 07.30 Uhr überfielen drei unbekannte
Männer die Filiale der
Kantonalbank in Domat/Ems. Die bewaffneten Täter überwältigten den
zuerst eintreffenden
Praktikanten und erzwangen den Eintritt in die Bank. Die anschliessend
gestaffelt zur Arbeit folgenden
Angestellten wurden gefesselt und in Schach gehalten. Dabei wurde der
Filialleiter niedergeschlagen und
verletzt. Er wurde gezwungen aus verschiedenen Behältnissen Geld
herauszugeben. Mit einer Beute
von 278’000 Franken verliessen die drei Täter die Bankfiliale und
verschwanden in unbekannte
Richtung.
Seit Jahren führte die Staatsanwaltschaft Torino eine umfangreiche
Strafuntersuchung gegen eine
30köpfige Verbrecherbande durch. Dieser Bande wurden zahlreiche
Straftaten in Italien und in der
Schweiz, in der Zeit von 1976 bis 1989, angelastet. Sie wurde
beschuldigt, mehrere Raubüberfälle und
schwere Einbrüche begangen zu haben. Während diesem Ermittlungsverfahren
wurden auch die
Justizbehörden (Kantonspolizei und Staatsanwaltschaft) des Kantons Graubünden
eingeschaltet. Im Zuge dieser
Zusammenarbeit konnten auch
die beiden Straftaten in Pontresina und Domat/Ems der Täterschaft,
welche in der Zwischenzeit die
Straftaten gestanden hat, nachgewiesen werden.
Chur: Einbrecherbande in verschiedenen Kantonen
In der Nacht vom 16. auf den 17. Oktober 1998 wurden im Unterland
vier aus Ex-Jugoslawien
stammende Männer bei einem Einbruch in einem Jeans-Laden überrascht.
Durch Polizeibeamte konnten
die vier Täter im Alter zwischen 18 und 22 Jahren festgenommen werden. In
der von den
Untersuchungsbehörden verschiedener Kantone durchgeführten
Strafuntersuchung, konnten der Gruppe
insgesamt 21 Einbrüche nachgewiesen werden. Die Gruppe war seit dem
Frühling 1998 bis zu ihrer
Verhaftung am 17. Oktober 1998 in den Kantonen Thurgau, St.
Gallen, Luzern sowie in
Graubünden tätig. Sie hatten sich insbesonders auf Einkaufsläden und
Coiffeursalons sowie
Gewerbebetriebe spezialisiert. Insgesamt erbeuteten sie Deliktsgut im
Betrag von 160’000 Franken. Bei
ihren gewaltsamen Einbrüchen verursachten sie zudem noch einen
Sachschaden von über 20’000
Franken. Teilweise konnte Deliktsgut sichergestellt werden.
Quelle: Staatsanwaltschaft Graubünden