In Davos wird am Donnerstag, 28.1.1999 das 29. Weltwirtschaftsforum (WEF)
eröffnet. Die Kantonspolizei Graubünden sorgt für die Sicherheit der zahlreichen
Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Ein friedlicher Verlauf, der die Welt
zusammenführt und dem Frieden ein Stück näher bringt und klaffende Unterschiede
überwindet, ist für die Bündner Kantonspolizei der höchste Lohn.
Die Kantonspolizei Graubünden steht wiederum vor ihrer bedeutendsten jährlichen
Herausforderung. Sie hat zusammen mit ihren Partnern die Sicherheit der
Teilnehmerinnen und Teilnehmer am World Economic Forum in Davos zu
gewährleisten. Eine Vielzahl von Staats- und Ministerpräsidenten sowie Ministern aus
der ganzen Welt werden erwartet. Dazu gesellen sich wichtige Exponenten aus
Wirtschaft und Wissenschaft. Die Teilnehmer stammen oft aus Ländern, die eine
besondere Gefährdung erwarten lassen. Dennoch darf der sprichwörtliche "Geist von
Davos" nicht durch polizeiliche Massnahmen erstickt werden. In diesem schwierigen
Umfeld ist sich die Kantonspolizei Graubünden ihrer Verantwortung bewusst. Das
Sicherheitsdispositiv wurde der aktuellen Lage angepasst. Dies erfolgte insbesondere
auch unter dem Gesichtspunkt der angekündigten Demonstrationen gegen das World
Economic Forum. Die Polizei setzt alles daran, Ausschreitungen zu verhindern. Gewalt
gegen fremdes Eigentum werden wir nicht dulden und mit aller Deutlichkeit ahnden.
Demonstrationsverbot erlassen
Es versteht sich von selbst, dass sich die Bewältigung von Demonstrationen nicht
mit dem generellen Sicherheitsauftrag der Kantonspolizei am World Economic Forum
verträgt. Deshalb hat der Kleine Landrat für die Dauer des WEF 1999 ein allgemeines
Demonstrationsverbot für das Gebiet der gesamten Landschaft Davos verfügt. Im
Hinblick auf die angekündigten Demonstrationen hat die Polizei neue Wege beschritten
und mit einer breiten Informationskampagne in der Landschaft Davos darauf
sensibilisiert und auf mögliche Verhaltensmassnahmen aufmerksam gemacht.
Die Sicherheitsphilosophie ist die gleiche geblieben
Es geht darum, massgeschneiderte Lösungen für die besondere Lage von Davos
und seiner Gäste zu treffen, ohne sie unnötig einzuengen. Da jedes
Sicherheitsdispositiv aus polizeilicher Sicht nur so gut ist wie die Geheimhaltung
darüber, werden keine Angaben über Bestände und Massnahmen gemacht. Die
Sicherheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer am World Economic Forum steht im
Zentrum. Sie wird konsequent gehandhabt und bezieht sich sowohl auf diejenigen
Teilnehmer, denen gegenüber der Bund gestützt auf das Wiener Abkommen
völkerrechtliche Schutzverpflichtungen eingegangen ist, wie auch auf die besonders
gefährdeten Teilnehmer aus der Wirtschaft.
Die Leitung obliegt dem Kommandanten der Kantonspolizei Graubünden,
Markus Reinhardt.
Die bündnerischen Polizeikräfte werden verstärkt durch Kontingente aus dem
Ostschweizerischen Polizeikonkordat (Kantone Schaffhausen, Thurgau, St. Gallen,
Glarus, Appenzell-Innerrhoden, Appenzell-Ausserrhoden und aus dem Fürstentum
Liechtenstein). Weitere Partner wie die Kantonspolizei Zürich, die Landschaftspolizei
Davos und die Securitas verdichten das Dispositiv. Die besondere geografische Lage
von Davos erleichtert und erschwert diese Aufgabe zugleich. Die eingesetzten Kräfte
werden bis an die Grenze ihrer Belastbarkeit beansprucht. Der Polizeidienst in Davos
ist streng, aber auch faszinierend und duldet keine Halbheiten. Konsequenz und
Professionalität sind Spiegelbild davon.
Verkehrsbehinderungen
Die Kantonspolizei Graubünden dankt für das Verständnis, das ihren
Sicherheitsbemühungen entgegengebracht wird, auch wenn damit gelegentlich
Beeinträchtigungen verbunden sind. In Davos sind nämlich nicht nur
Sicherheitsaufgaben zu bewältigen, ebenso wichtig ist die Aufrechterhaltung
des Verkehrsflusses auf den Zufahrtsstrassen und die Gewährleistung des ordentlichen
Winterbetriebes in einer bedeutenden Wintersportstation. Die zusätzlichen
Sicherheitsmassnahmen und Dimensionen des WEF '99 werden allerdings dazu führen,
dass auf den Zufahrtsachsen nach Davos mit erheblichen Verkehrsbehinderungen und
Staus zu rechnen ist. Mit vorsorglichen und aktuellen Verkehrsmeldungen werden die
Strassenverkehrsteilnehmer laufend über die Situation orientiert.
Quelle: Kantonspolizei Graubünden