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Ausgangslage der Alarm-Einsatzübung war eine Kollision auf der Valserstrasse, im Einzugsbereich des Rieiner-Tobels. Zwei Fahrzeuge waren von der Strasse abgekommen und in den Glenner gestürzt. Die um 19.03 Uhr beim Sanitätsnotruf 144 eingegangene Meldung ging von einer grösseren Anzahl Verletzter aus. Wichtigste Lehren aus der Einsatzübung, an der rund 80 Personen beteiligt waren, ist eine wirksamere Organisation im Schadenraum sowie das Fehlen von Kommunikationsmitteln und Leitenden Notärzten in Graubünden.
Ziele der Übung "FOPPA" waren die Überprüfung der Alarm- und Aufgebotsorganisation, die Führung, Information und Organisation am Ereignisort sowie die Rettung und Bergung aus schwierigem Gelände. Bei der Vorsorge geht es in jedem Fall darum, auf das ordentliche Rettungswesen aufzubauen und die vorhandenen Strukturen zu verstärken. Nötig ist der gemeinsame, auf das Ziel ausgerichtete Dialog, damit rechtzeitig, am richtigen Ort genügend Mittel vorhanden sind. Dadurch können alle Patienten bestmöglich notfallmedizinisch versorgt, betreut und für die definitive Versorgung der schwersten Schädigung dem optimal kompetenten Behandlungsort zugeführt werden. Das von der Bündner Regierung im Juni 1999 verabschiedete Rettungskonzept fand erstmals Anwendung.

Personenrettung hat erste Priorität

Grosses Engagement zeigten alle Beteiligten, vorab die ausgezeichnet mulagierten Figuranten, aber auch die Samariterinnen, Feuerwehr- und SAC-Leute, die Ärzte und Equipen des Rettungsdienstes vom Spital Surselva mit dem Ambulanzstützpunkt Vals sowie die Rega und Polizei. Der dreistündige Einsatz unter erschwerten Bedingungen (schwieriges Gelände) und Gefahren (viel Wasser im Glenner) forderten überlegtes und kompetentes Handeln. Die schwierigste Aufgabe oblag dem zuerst eintreffenden Arzt Hans-Ueli Fuchs aus Ilanz. In der Funktion als Leitender Notarzt hatte er die notfallmedizinischen Massnahmen, die präklinische Versorgung sowie den Abtransport der Patienten auf der Strasse und in der Luft zu koordinieren.
Die Feuerwehren von Pitasch und Ilanz trafen rund 13 Minuten nach dem Alarm, kurz nach der Polizei, am Ereignisort ein. Ihr erster Angriff galt dem brennenden Fahrzeug am Ufer des Glenners, aber auch der Gewässerverschmutzung. Auslaufendes Öl wurde mit einer Ölsperre im Glenner eingedämmt. Die Unfallstelle wurde abgesperrt und der Verkehr über Peiden Bad - Val Gronda umgeleitet. Weit verstreut im Rieiner- Tobel lagen 12 Verunfallte und warteten auf Hilfe. Bei einem Massenunfall zählt das Kollektiv. Es sollen möglichst viele Menschen überleben, Leiden und Schmerzen sind auf ein Minimum zu reduzieren. Die anwesenden Ärztinnen und Ärzte, der Rettungsdienst des Spitals Surselva und Samariter bewältigten mit Unterstützung der Rega die präklinische Versorgung. Die fehlenden Kommunikationsmittel erschwerten den Kontakt zwischen den Hilfe leistenden Organisationen. Es fehlte auch ein operatives Führungsteam (Polizei, Feuerwehr, Sanität), das eine wirksame Führung im Schadenraum sichergestellt und die ordentlichen Mittel optimiert hätte.
Quelle: Kantonspolizei Graubünden
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