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Die von der Anti-WTO-Koordination für Samstag 16.00 Uhr in Davos angekündigte Demonstration gegen das World Economic Forum ist friedlich verlaufen. Es gab weder Personen- noch Sachschäden und darüber ist nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die Polizei und die Organisation des WEF sehr zufrieden. Die Polizei dankt auch für das Verständnis der Bevölkerung für ihre Massnahmen.
Gegen 16.00 Uhr hatten sich rund 100 Demonstranten vor der Talstation der Parsennbahn zur Kundgebung versammelt. Ihr Begehren, auf der Promenade in Richtung Kongresshaus zu marschieren wurde abgelehnt. Die Demonstranten waren anfänglich nicht bereit, mit sich reden zu lassen. Auch lehnten sie später als Gesprächspartner Prof. Klaus Schwab und eine Delegation des WEF ab. Prof. Schwab hatte seine Gesprächsbereitschaft bereits im Vorfeld durch einen offenen Brief kundgetan. Ebenso wurde ein Angebot zu einem Gespräch mit Frau Bundespräsidentin Ruth Dreifuss abgelehnt. Auf Grund des Risikopotentials konnte die Polizei die anbegehrte Kundgebung vor dem Kongresshaus nicht zulassen. Die Demonstranten bestiegen dann beim Bahnhof Davos-Dorf gegen 18.30 Uhr die Rhätische Bahn und wurden polizeilich begleitet.

Demonstrationsverbot erlassen
Es versteht sich von selbst, dass sich die Bewältigung von Demonstrationen nicht mit dem generellen Sicherheitsauftrag der Kantonspolizei am World Economic Forum (WEF) verträgt. Deshalb hat der Kleine Landrat für die Dauer des WEF 1999 ein allgemeines Demonstrationsverbot für das Gebiet der gesamten Landschaft Davos verfügt. Dabei ging es keineswegs um die Einschränkung der Meinungsfreiheit, sondern um die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung und des Verkehrs während des WEF in Davos auch im Interesse der nicht zum WEF gehörenden Gäste in Davos. Zahlreiche Demonstranten wurden bereits auf den Zufahrtsachsen und im Vorfeld der Demonstration in Davos kontrolliert.

Aufruf der WTO-Gegner zur Grosskundgebung
Die Anti-WTO-Koordination Schweiz rief in breit angelegten Kampagnen zur Demonstration gegen das WEF auf. Bereits letztes Jahr traten rund 100 Personen in Davos auf. Diesmal, so kündigten die Orgnisatoren an, sei geplant: "mit möglichst vielen Demonstranten in Davos eine derart unangenehme Atmosphäre zu schaffen, dass in Zukunft auf das Forum verzichtet wird". Kurze Zeit später schwächten die Organisatoren wieder ab und sprachen lediglich noch von einem friedlichen, lautstarken und bunten Demonstrationszug. Gleichzeitig postulierten sie, dass das Demonstrationsverbot klar ignoriert und der Protestmarsch wie vorgesehen durchgeführt werde. Zuhanden der Davoser Bevölkerung wurde erklärt, dass es der Anti-WTO-Koordination in keiner Weise darum gehe, mit der geplanten Demonstration "Sachbeschädigungen, Krawalle oder andere physische Beeinträchtigungen" zu verursachen.

Sicherheitsmassnahmen verstärkt
Die Bündner Kantonspolizei nahm die Drohungen der Anti-WTO Anhänger ernst. Das polizeiliche Sicherheitsdispositiv wurde entsprechend angepasst. Ziel der Polizei war es, alles daran zu setzen um Ausschreitungen möglichst zu verhindern. Gleichzeitig aber auch den Auftrag des Bundes optimal zu erfüllen wonach gemäss Art 29 des Wiener Übereinkommens über diplomatische Beziehungen für die Teilnehmer, denen gegenüber völkerrechtliche Schutzverpflichtungen bestehen, alles geeigneten Massnahmen zu treffen sind, um jeden Angriff auf die Person zu verhindern. Zusätzliche Einsatzkräfte aus dem Ostschweizer Polizeikonkordat (Kantone Schaffhausen, Thurgau, St. Gallen, Glarus, Appenzell-Innerrhoden, Appenzell- Ausserrhoden und aus dem Fürstentum Liechtenstein) und der Kantonspolizei Zürich sowie weiteren Spezialisten wurden nach Davos aufgeboten.
Quelle: Kantonspolizei Graubünden
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