Die Kantonspolizei Graubünden und ihre Partner haben bis heute und insbesondere
auch am vergangenen Samstag während der unbewilligten Demonstration ihren
Auftrag in Davos zum Schutz des World Economic Forums (WEF) und seiner Gäste auch
während der Anwesenheit des amerikanischen Präsidenten erfüllt. Leider haben
gewalttätige Demonstranten zwei Polizisten verletzt, Sachschäden verursacht und
Gäste tätlich behelligt. Dafür haben sie einzustehen und die Verantwortung zu
übernehmen. Entgegen amerikanischen Medienberichten war aber die Sicherheit des
amerikanischen Präsidenten in keinem Moment gefährdet. Auch die anderen Teilnehmer,
darunter ausserordentlich gefährdete Staatsoberhäupter, waren zu keinem Zeitpunkt
weder im Kongresshaus noch im Hotel Belvédère während des Empfanges des
amerikanischen Präsidenten in Gefahr. Sie haben von den gewalttätigen
Ausschreitungen nicht einmal etwas mitbekommen. Bundespräsident Adolf Ogi, Prof.
Klaus Schwab und die amerikanische Delegation haben sich anerkennend über die
Sicherheitsmassnahmen geäussert und der Polizei dafür gedankt.
Amerikanische Sicherheitsbeamte standen in keiner Weise während der
Demonstration im Einsatz. Sie haben in Zusammenarbeit mit schweizerischen
Polizeikräften den Schutz des amerikanischen Präsidenten wahrgenommen. Auftrag und
Polizeitaktik mussten davon ausgehen, den Schutz des WEF und seiner Gäste zu
gewährleisten, was ohne Friktionen gelang. Gleichzeitig musste eine weitere
Eskalation und Zersplitterung der Demonstranten in ganz Davos und an verschiedenen
Brennpunkten verhindert werden. Eine solche Eskalation wäre aber unvermeidbar
gewesen, wenn die Polizei gleich zu Beginn ihre schweren Kampfstoffe eingesetzt
hätte. Der daraus resultierende Schaden an Personen, wie auch an unbeteiligten
Passanten und Gästen sowie gegenüber dem WEF wäre unabsehbar gewesen.
Wir lassen uns deshalb nicht zum Prügelknaben für Seattle stempeln.
Die Polizei hat auch grosses Verständnis für den Unmut der betroffenen Davoser
Bevölkerung und ihrer Gäste über die durch die Demonstranten verursachten
Sachbeschädigungen und Aggressionen. Wir stellen uns gerne einem klärenden
Gespräch, um insbesondere über die Gesamtzusammenhänge und unsere Beurteilung
zu orientieren. Ein solches werden wir nach dem WEF in die Wege leiten.
Die Polizei war jederzeit zu einem härteren Polizeieinsatz bereit, musste aber die
Risiken, die sich daraus ergeben hätten in Relation zum Gesamtauftrag im Hinblick auf
den Schutz des WEF, seiner Gäste, der Davoser Bevölkerung und Geschäfte beurteilen.
Es ging in jedem Fall darum, weitere Eskalationen und eine Gefährdung der zu
schützenden Persönlichkeiten zu verhindern.
Quelle: Kantonspolizei Graubünden