Das World Economic Forum in Davos vom 27. Januar bis 1. Februar 2000 wird die
Kantonspolizei Graubünden und ihre Partner in besonderer Weise fordern. Einerseits ist
bei der Landschaft Davos ein Demonstrationsgesuch eingereicht worden und
andererseits besucht der amerikanische Präsident Bill Clinton das WEF voraussichtlich
am 29. Januar 2000. Damit sind Risiken verbunden, die eine zusätzliche Verstärkung
erfordern.
Erstmals werden nebst dem Ostschweizer Polizeikonkordat und aus den Zürcher
Polizeikorps zusätzlich auch Polizeikräfte aus der Zentralschweiz und der
Nordwestschweiz in Davos eingesetzt. Zusätzlich hat die Regierung des Kantons
Graubünden den Bund erneut ersucht, Armeekräfte für die Bewachung der
Infrastrukturen zur Verfügung zu stellen. Damit soll mit vereinten und verstärkten
Kräften der dreigeteilte Auftrag Personenschutz, Objektschutz und
Demonstrationsbewältigung erfüllt werden. Ein Entscheid über den beantragten
Armeeeinsatz steht noch aus.
Der Entscheid über ein Verbot oder Bewilligung - allenfalls mit Auflagen in örtlicher
und zeitlicher Hinsicht - betreffend Demonstrationsgesuch der Anti WTO-Koordination
obliegt der Landschaft Davos. Der Kleine Landrat wird demnächst entscheiden und die
Medien zu gegebenem Zeitpunkt darüber informieren. Ziel der Polizei ist es, alles daran
zu setzen Ausschreitungen möglichst zu verhindern, gleichzeitig aber auch den Auftrag
des Bundes optimal zu erfüllen, wonach gemäss Artikel 29 des Wiener
Übereinkommens über diplomatische Beziehungen für die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer, denen gegenüber völkerrechtliche Schutzverpflichtungen bestehen, alle
geeigneten Massnahmen zu treffen, um jeden Angriff auf die Person zu verhindern.
Wie jedes Jahr haben die Vorbereitungen der Kantonspolizei Graubünden mit dem
Abschluss des letzten WEF begonnen und werden laufend der aktuellen Lage
angepasst. Auch die Ereignisse an der WTO-Konferenz in Seattle wurden berücksichtigt.
Es geht darum, den ordentlichen Ablauf des WEF, den Schutz der Teilnehmer und der
Infrastrukturen zu gewährleisten, ohne übermässige Einschränkungen des normalen
Tourismus in Kauf nehmen zu müssen. Die Kantonspolizei Graubünden wird alles daran
setzen, nicht nur ihren Auftrag zu erfüllen, sondern auch den sprichwörtlichen Geist von
Davos nicht unnötig zu beeinträchtigen. Einschränkungen werden sich aber nicht
gänzlich vermeiden lassen und die Kantonspolizei Graubünden ersucht dafür um
Verständnis. Nur dadurch lassen sich die unterschiedlichen Interessen vereinbaren.
Über die vorgesehenen polizeilichen Massnahmen können aus
Geheimhaltungsgründen keine detaillierten Angaben gemacht werden.
Quelle: Kantonspolizei Graubünden