In jüngster Zeit stellt die Kantonspolizei Graubünden, wie in vergangenen Jahren
eine deutliche Zunahme von Einbrüchen in Häusern oder Wohnungen fest. Diese
Tatsache bildet keine Ausnahme sondern wiederholt sich jeden Frühling und dauert bis
in den Spätherbst hinein. Während dieser Zeit werden auch Vertreiber von
Alarmanlagen aktiv und werben um die Kunden ihrer Anlagen.
Kaum eine kriminelle Handlung ist häufiger, und trifft den Menschen stärker in
seinen Gefühlen als ein Einbruchdiebstahl. Im Durchschnitt ist jede sechste
aktenkundige Straftat ein Einbruch. Die alljährlich in der Schweiz registrierten
Sachschäden und Verluste bewegen sich seit Jahren in mehrstelliger Millionenhöhe.
Von dieser unerfreulichen Situation „profitiert“ in erster Linie die
Sicherungsindustrie und das Geschäft mit der Angst boomt. Im Bereich
Sicherheitsanlagen ist grundsätzlich nichts zu bemängeln, im Gegenteil, den
zahlreichen Anbietern von guten Sicherungssystemen ist es zu verdanken, dass ein
wirksamer Einbruchschutz zur heutigen Zeit überhaupt möglich und erschwinglich ist.
Indes ist das Angebot an technischen Schutzeinrichtungen für den Laien
unüberschaubar. Das Nachsehen bei Mängel irgendwelcher Art hat in der Regel der
interessierte Konsument. Die Vielfalt an Produkten – namentlich im Bereich der
Sicherheitselektronik – verunsichert manchen Kunden und stellt diesen vor eine schwere
Entscheidung. Zudem tummeln sich – und dies bestätigt sich gemessen an den
zahlreichen Anfragen bei der Polizei - in dieser Branche sehr viele Anbieter. Nicht
selten sind diese wohl Meister in der schnellen Verkaufstaktik, aber von fundierter
Fachkenntnis und seriöser Sicherheitsberatung verstehen sie oft zu
wenig.
Alarmanlagen bieten keine hundertprozentige Sicherheit, dienen aber, mögliche
Einbrecher mit örtlichem Hornalarm/Blitzlicht abzuschrecken. Durch eine Fernanzeige
eines Signals soll zudem die Meldung einer Unregelmässigkeit sichergestellt sein.
Dadurch können genau definierte Massnahmen wie z.B. Alarmierung der Polizei oder
einer Wachmannschaft eingeleitet werden.
Je nach Standort und Art des alarmgeschützten Objektes reagieren Einbrecher sehr
empfindlich auf akustische Signalgeber. Diese Beobachtung macht die Polizei
insbesondere bei Einbrüchen in Villen und Einfamilienhäusern. Hingegen zeigt die
Erfahrung aber auch Fälle, bei denen die Alarmeinrichtung durch die Täter gezielt
umgangen, stillgelegt oder sogar zerstört werden. Hin und wieder wird der Einbruch
trotz akustischem Alarm noch beendet.
Die Frage einer allfälligen Alarmüberwachung sollte schon im Vorfeld eines
Bauvorhabens aus Kosten- und Konzeptgründen immer in der Planung berücksichtigt
werden. Wenn möglich sollten Sachverständige schon in der Entstehungsphase als
Berater beigezogen werden. Es empfiehlt sich in dieser Branche, anerkannte Hersteller
zu Kontaktieren und schriftliche Vorschläge unterbreiten zu lassen
Zusammenfassend erteilt die Polizei folgende Ratschläge:
- Wie lässt sich ein Sicherheitsproblem evtl. mit baulich/mechanischen Mitteln
lösen und welche Mittel werden dazu benötigt. In der Regel dient ein detaillierter und
schriftlich verfasster Kostenvoranschlag zur Bedürfnisstruktur als Unterlage zum
Vergleich der verschiedenen Anbieter.
- Kaufvertrag oder Auftragsbestätigung nicht leichtfertig unterschreiben. Diese
Empfehlung gilt namentlich da wo das Angebot unaufgefordert an der Haustüre
angepriesen wird. Das Hausieren mit Alarmanlagen ist nicht üblich und wird nur von
wenigen Herstellern angewendet.
- In zweifelhaften Fällen vom Verkäufer der Alarmanlage Kundenreferenzen
verlangen und diesen wie auch der Frage der Serviceleistung und Betreuung der Anlage
auf den Grund gehen
- Für erweiterte Fragen steht ihnen die Beratungsstelle der Kantonspolizei
Graubünden kostenlos zur Verfügung. Unter der Gratisnummer 800 80 30 50 werden sie
neutral, kompetent und fundiert beraten.
- Unter dieser Gratisnummer, oder beim nächsten Polizeiposten, können auch
wertvolle und den neuesten Techniken im Bereich der Sicherheit angepassten
Broschüren unentgeltlich bezogen werden.
Quelle: Kantonspolizei Graubünden