Die vorliegende Unfallstatistik darf allerdings nicht als absolute
Darstellung des wirklichen Unfallgeschehens verstanden werden, weil u.a. die der
Polizei nicht gemeldeten, gütlich geregelten Bagatellunfälle in der Statistik nicht erfasst
werden.
Im Jahre 1999 ereigneten sich 3'130 Verkehrsunfälle (1998: 3'140),
was eine Abnahme von 10 Unfällen bzw. 0.5 % gegenüber dem Vorjahr bedeutet.
Ebenfalls nahm die Zahl der bei Verkehrsunfällen verletzten Personen im Kanton
Graubünden im Vergleich zum Vorjahr von 1'073 auf 1'004 (minus 6.5 %) ab. Bei den
getöteten Personen mussten leider wie im Vorjahr 28 verzeichnet werden.
Anzumerken ist an dieser Stelle, dass in der Stadt Chur im Vergleich
zum Vorjahr ein leichter Anstieg der Unfälle zu verzeichnen ist (plus 1 %). Mit zwei
getöteten Personen und einer Zunahme der Verletzten um 6 % gegenüber dem Vorjahr
weist die Stadt Chur vor allem auch bezüglich der Unfallfolgen eine negative Bilanz auf.
Im gesamtschweizerischen Vergleich fällt auf, dass insbesondere die
Zahl der Unfälle mit Toten im Kanton Graubünden weiterhin über dem schweizerischen
Durchschnitt liegt.
Nach wie vor sind vor allem die Personen im Alter zwischen 20 und 29
Jahren am häufigsten an Unfällen beteiligt. Rund ein Drittel der verletzten
Motorfahrzeuglenker und Mitfahrer lag in dieser Alterskategorie. Trotz eines Rückgangs
der bei Verkehrsunfällen verletzten Fussgänger und vor allem der Kinder unter 10
Jahren ist der Anteil der Personen im Alter über 60 Jahren hoch geblieben
(über 30 %).
Gegenüber dem Vorjahr sind vor allem auch wieder die
Motorfahrradunfälle 22 (28) markant zurückgegangen und die Verletztenzahl hat
ebenfalls um 21 % (19/15) abgenommen. Dagegen musste leider erneut eine Zunahme
der an Unfällen beteiligten Motorräder 247 (1998: 232) und der tödlich verletzten
Motorrradfahrer 6 (1998:5) registriert werden.
Aufhorchen lässt die Zunahme der verunfallten schweren Motorfahrzeuge. Bei den
Lastwagen beträgt sie 48 % und bei den Sattelschleppern über 3.5 t 17 %.
Mit Bezug auf die Örtlichkeit der Unfälle mit tödlich verletzten
Personen schneiden die Kantonsstrassen ausserorts mit einer Zunahme von über 46 %
mehr Toten schlecht ab. Am meisten Unfälle ereigneten sich dieses Jahr auf der
Kantonsstrasse Chur – Silvaplana (251) mit 85 verletzten Personen.
Als unfallträchtigste Wochentage gehen aus der Statistik der Freitag
und der Samstag hervor und nicht mehr wie früher der Samstag und Sonntag. Wie in den
vorangegangen Jahren ereigneten sich die meisten Verkehrsunfälle vorwiegend
werktags zwischen 17.00 und 19.00 Uhr, eine Zeit mit höheren Fahrzeugfrequenzen
wegen des Arbeitsendes.
Stetig zunehmend sind nach wie vor die Schleuder- bzw. Selbstunfälle, bei welchen
die Ursachen vorwiegend in der mangelnden Vertrautheit mit der Strecke bzw. in der
ungenügenden Anpassung der Geschwindigkeit an die Strassenverhältnisse liegen.
Nach wie vor bleiben das "Nichtanpassen der Geschwindigkeit", die
"Unaufmerksamkeit und Ablenkung" sowie die "Missachtung des Vortrittsrechts" die
häufigsten Unfallursachen.
Quelle: Kantonspolizei Graubünden