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Die bewilligte Demonstration fand am Sonntag in Davos nicht statt. Eine Einzelperson nutzte um 15.00 Uhr beim Bahnhof Davos Dorf mit einem Transparent die Gelegenheit für eine freie Meinungsäusserung ”Wir brauchen Hilfe für Tschetschenien”. Weitere Kundgebungsteilnehmer waren nicht anzutreffen. Während der Nacht hatten sich die Sicherheitskräfte in der Landschaft Davos mit keinen erwähnenswerten Problemen zu befassen.

Nachtrag zur unbewilligten Demonstration vom Samstag
Die Einsatzleitung der Kantonspolizei beurteilt im Nachgang der Demonstrationen vom vergangenen Samstag, den polizeilichen Einsatz weitgehend positiv. Die gesteckten Ziele, einen reibungslosen und störungsfreien Kongressbetrieb über die ganze Zeit – und der gleichzeitigen Bewältigung der VIP-Transporte – wurden erreicht. Ebenso ist es gelungen, grössere Sachschäden zu verhindern.
Die militanten Demonstranten stammten vorwiegend aus Frankreich, Italien und aus dem Grossraum Zürich und Bern; ebenfalls wurden türkische Demonstrationsteilnehmer festgestellt.
Aus Gründen der Verhältnismässigkeit wurden schwere Mittel wie Reizstoffe, Gummischrot und Einsatzstöcke während der ersten Demonstrationsphase bewusst nicht eingesetzt um Provokationen zu verhindern. Zudem wären 200-300 unbeteiligte Dritte, die die Demonstration mit eigenen Augen und Ohren als Zaungäste erleben wollten, arg in Mitleidenschaft gezogen worden.
Eine erste visuelle, offene polizeiliche Sperre beim Bahnhof Davos Dorf wurde von den Demonstrationsteilnehmern indessen missachtet und überlaufen. Dies hatte zur Folge, dass die dort eingesetzten Kräfte zurückgezogen und eine zweite Sperre bei der Panorama-/Dischmastrasse errichtet wurde, um Zeit zu gewinnen auf der Höhe Schiabach eine definitive Sperre einrichten zu können. Auch die zweite Sperre wurde von den Demonstranten in militanter und aggressiver Art und Weise missachtet.
An der dritten Sperre am Schiabach gab es dann sowohl auf der Promenade wie an der Talstrasse definitiv kein Durchkommen mehr für den Demonstrationszug. An dieser Sperre bestand auch die Bereitschaft schwere Mittel einzusetzen, falls die Demonstranten versucht hätten die Sperre zu durchbrechen; Wasserwerfer und Gummischrot waren durch die Einsatzleitung zum Einsatz freigegeben.
Insgesamt konnte der Demonstrationszug durch den Einsatz der Räumgitter- Fahrzeuge der Kantonspolizei Zürich erfolgreich verzögert und anschliessend am Schiabach definitiv gestoppt werden. Zweimal musste an der Sperre Schiabach gegen die Demonstranten Gummischrot und einmal Pfefferspray eingesetzt werden.
Die Demonstranten ihrerseits setzten gegen die Sicherheitskräfte Tränengasspray und diverse Wurfgegenstände ein. Dank den Kontrollen auf den Anfahrtsstrecken, bei welchen Demonstrationsmaterial und gefährliche Gegenstände abgenommen wurden, mussten in Davos nur wenige gefährliche Waffen festgestellt werden.
Am Kontrollort Grüenbödeli wurde ein Reisebus aus Frankreich angehalten und an der Weiterfahrt gehindert. Die französischen Demonstranten liessen sich jedoch davon nicht abhalten, nach Davos zu gelangen. Sie setzten ihren Anmarsch zu Fuss vom Grüenbödeli über den Wolfgang nach Davos Dorf fort und randalierten auf der Strecke; belästigten Passanten und beschädigten dort offenbar auch einige Fahrzeuge.
Der durch die Ausschreitungen entstandene Sachschaden ist noch nicht vollständig überblickbar. Die bisher eingegangenen Meldungen lassen darauf schliessen, dass der entstandene Schaden die CHF 100'000 Grenze überschreiten. Dieser setzt sich vorwiegend aus Beschädigungen von Fahrzeugen, Hausfassaden und einem Gebäude (Mc Donald’s) zusammen.
An den Fahrzeugen der Polizei entstand zudem ein Schaden von ca. CHF 8'000. Insgesamt liegen derzeit Meldungen über sechs konkrete Anzeige vor. Das vorerst vermisste Gummischrotgewehr ist wieder in polizeilichem Gewahrsam.
Vereinzelt kam es auch zu Belästigungen und Rempeleien zwischen Demonstranten und unbeteiligten Dritten. In einem Fall sind die Demonstranten in ein Restaurant eingedrungen und haben dort Gäste tätlich belästigt.
Des weiteren wurde der stellvertretende iranische Aussenminister zweimal durch iranische Aktivisten mit Farbbeuteln angegriffen. In einem Fall wurde nur sein Fahrzeug, im anderen Fall auch er selber getroffen.
Die angeordnete Luftraumbeschränkung wurde durch mehrere Gleitschirmflieger missachtet. Diese Personen werden dem Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) gemeldet.
Insgesamt wurden in den letzten drei Tagen ca. 250 Personen polizeilich kontrolliert. Die Kantonspolizei wird die anlässlich der Demonstration identifizierten und identifizierbaren Personen wegen Landfriedensbruch und Teilnahme an einer unbewilligten Demonstration zur Anzeige bringen. Die Urheber der Angriffe auf die verletzten Personen werden wegen Körperverletzung ebenfalls strafrechtlich verfolgt.
Die beiden festgenommenen Personen wurden am Samstagabend in Landquart aus der Haft entlassen. In einem dieser Fälle wird wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte verzeigt.
Quelle: Kantonspolizei Graubünden
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