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Die Kantonspolizei Graubünden hat ihren Auftrag am diesjährigen World Economic Forum (WEF) in einem ausserordentlich schwierigen Umfeld erfüllt. Bevölkerung und Gäste konnten vor gewalttätigen Ausschreitungen geschützt werden. Mit Bedauern muss die Kantonspolizei aber zur Kenntnis nehmen, dass derartige Sicherheitsmassnahmen nötig sind, um diesen Anlass in Davos durchzuführen.
Gewalttätige Ausschreitungen am WEF 2000 und andern grossen Veranstaltungen in Melbourne, Washington, Seattle, Prag und Nizza im vergangenen Jahr, zwangen die verantwortlichen Politiker, für den diesjährigen Davoser Anlass ganz besondere Massnahmen vorzukehren. Die Kantonspolizei Graubünden, die dies umzusetzen hatte, ist sich bewusst, dass von den umfangreichen Sicherheitsmassnahmen auch Bevölkerung und Gäste stark betroffen waren.

Strasse und Schiene blockiert
Um einen reibungslosen Ablauf des WEF zu gewährleisten, wurden vor allem auf den Zufahrtsachsen nach und in Davos intensive Personen- und Fahrzeugkontrollen durchgeführt. Ziel der Kontrollen war unter anderem, erkennbare Demonstranten daran zu hindern, an die unbewilligte Demonstration nach Davos zu gelangen. Ebenfalls zurückgewiesen wurden Personen, die nicht eindeutig identifiziert werden konnten. Diese Aufgabe war nicht leicht zu erfüllen. So kam es in einzelnen Fällen auch zu ungerechtfertigten Rückweisungen, wie beispielsweise im Fall eines Referenten des Gegenkongresses. Die Kantonspolizei Graubünden bedauert dies und bot deshalb Public Eye an, für andere Referenten gezielte Transporte nach Davos zu organisieren.
Gerade die Ausschreitungen in Zürich haben das Gewaltpotenzial deutlich aufgezeigt, mit dem die Einsatzkräfte konfrontiert waren. Deshalb können die Sicherheitsmassnahmen nicht allein in Relation zur unbewilligten und an sich friedlichen Demonstration gesetzt werden. Mit Nachdruck muss auch darauf hingewiesen werden, dass die durch die Demonstranten an verschiedenen Orten mit Schwergewicht im Raum Landquart durchgeführten Blockaden von Strasse und Schiene zum Unterbruch der Verkehrsverbindungen geführt haben.

Hohes Gewaltpotenzial in Zürich
Nachdem die Ausschreitungen in Landquart beendet werden konnten und die Blockaden der Strasse und Schiene durch die Polizei aufgehoben wurden, entschied der örtliche Einsatzleiter im Einvernehmen mit der Gesamteinsatzleitung die Demonstranten gestaffelt mit Bahn und Bussen Richtung Zürich fahren zu lassen. Die Zürcher Polizei wurde laufend informiert und hat sich entsprechend vorbereitet. Es war nicht vorauszusehen, dass sich ein solches für schweizerische Verhältnisse aussergewöhnliches Gewaltpotenzial entwickelte, zumal im Raum Landquart zwar erhebliche Auseinandersetzungen hinzunehmen waren, aber die Lage immer unter der Kontrolle der Polizei blieb.
Der mögliche Ausweichplan der Demonstranten wurde bereits vor dem WEF mit der Polizeiführung in Zürich erörtert, da nicht auszuschliessen war, dass sich weitere Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit dem WEF auch auf den Grossraum Zürich und insbesondere Kloten ausdehnen könnten. Deshalb hatte die Zürcher Polizei auch die notwendigen Reserven zurückbehalten und nicht alle durch die Kantonspolizei beantragten Polizisten nach Davos entsandt. Zusätzlich konnten unmittelbar nach Ausbruch der Gewalttätigkeiten in Zürich Polizeikräfte per Helikopter nach Zürich geflogen werden und standen kurz nach ihrer Ankunft im Einsatz.

Lehren werden gezogen
Die Zusammenarbeit im Verbund Polizei, Festungswachtkorps, Grenzwachtkorps und Armee zur Bewältigung der sicherheitspolizeilichen Aufgaben verlief erfolgreich. Dadurch konnte die Schweiz auch ihre völkerrechtliche Schutzverpflichtung für ausländische Staatsmänner gewährleisten. Die Arbeit der Sicherheitskräfte wurde zudem durch den klaren Auftrag der politischen Behörden ganz entscheidend gestützt.
Die Kantonspolizei Graubünden ist sich bewusst, dass in einer derart schwierigen Situation Fehlleistungen unvermeidlich sind. Die Polizei geht daher unverzüglich daran, diese zu analysieren, und daraus die notwendigen Schlüsse zu ziehen.

Quelle: Kantonspolizei Graubünden

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