Unter erschwerten Bedingungen gehen die Räumungsarbeiten auf der
Julierpassstrasse auch bei Dunkelheit weiter. Gegenwärtig klärt die Kantonspolizei
Graubünden Hinweise aus der Bevölkerung ab, wonach Reisende noch nicht wie
angekündigt an ihrem Zielort eingetroffen sind. Vermisstmeldungen liegen jedoch keine
vor.
Zur Zeit stehen rund 40 Personen und fünf Lawinenhunde-Teams im Einsatz. Die
Räumungsmannschaften stossen dabei mit Pneuladern und Schneeschleudern von
beiden Seiten vor. Mittels Sondierstangen wird der ganze verschüttete Strassenbereich
nochmals sondiert. Die Räumungsarbeiten gehen nur langsam voran. Grund ist der
schwere Nassschnee, der sich in der vergangenen Nacht durch Regen wie Beton
verdichtet und gesetzt hat.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt hat der starke Schneefall ausgesetzt, der Himmel in
der Region ist allerdings immer noch bedeckt, so dass im Verlauf der Nacht mit weiteren
Schneefällen gerechnet werden muss. Sollten es die Witterungsbedingungen jedoch
zulassen, wird man die Räumungsarbeiten auch über Nacht weiterführen.
Die in Silvaplana Surlej am Sonntag Abend aus ihren Häusern evaquierten 42
Personen bleiben aus Sicherheitsgründen bis auf weiteres in ihren Ersatzunterkünften
(Zivilschutzanlagen und Hotels). Die Betreuung erfolgt durch die Behörden der Gemeinde
Silvaplana.
Newsletter
Um Unfällen vorzubeugen, informiert die Kantonspolizei Graubünden die Öffentlichkeit
in kritischen Lagen auf ihrer Homepage auf dem Internet (www.kapo.ch). Der dort zur
Verfügung stehende Newsletter orientiert über Behinderungen auf dem Bündner
Strassennetz, besondere Vorkommnisse, Gefahren für Mensch, Tier und Umwelt etc. Der
Newsletter richtet sich an interessierte Behörden und Organisationen, aber auch an
Private. Wer über eine E-Mail-Adresse verfügt, kann ihn unentgeltlich
abonnieren.
Führung in ausserordentlichen Lagen
Der Einsatz bei ausserordentlichen Ereignissen im Kanton Graubünden ist unter
anderen im Katastrophenhilfegesetz geregelt. Laut Art.10a stellt dabei die
Kantonspolizei die Gesamtleitung sicher, wenn ein Unfall- oder Notfallereignis den
Einsatz von Polizei, Feuerwehr und weiteren Organisationen erfordert. Beigezogen zur
Schadensbewältigung werden dabei Berater aus der kantonalen Verwaltung und von
aussen. Bei Lawinenniedergängen stützt man sich insbesondere auf Mitarbeiter des
kantonalen Tiefbauamts, des Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung Davos
und des Schweizeischen Alpenclubs (SAC). Die Medien werden durch den
Informationsdienst der Kantonspolizei bedient. Die notfallmedizinische Versorgung wird
durch die Einsatzleitstelle Sanitätsnotruf 144 (SNR 144) koordiniert.
Quelle: Kantonspolizei Graubünden