Am Freitagmittag wurde die Umfahrungsstrasse von Martina, die am frühen Morgen
durch einen Rüfenniedergang im Val Gronda verschüttet worden war, für den Verkehr
wieder zweispurig freigegeben. Bei den Rekognoszierungsflügen mit dem Helikopter
hatten die Gemeindebehörden festgestellt, dass der ganze Bachlauf des Val Gronda
ausgespült worden war. Zusätzliche Massnahmen mussten nicht angeordnet werden.
Sofern keine Wetterverschlechterung eintrifft, können die zwölf vorsorglich evakuierten
Personen gegen Freitag Abend wieder in ihre Häuser zurückkehren. Sie hatten bei
Verwandten und Bekannten Unterschlupf gefunden. Die von der Gemeinde angebotenen
Zivilschutzräumlichkeiten in Strada wurden nicht benutzt. Die Aufräumungsarbeiten in
der Ortschaft Martina durch Angehörige der Zivilschutzorganisation Scuol sind noch
nicht abgeschlossen. Schwergewichtig geht es darum, den Auslauf des Auffangbeckens
frei zu legen, damit die Sicherheit der evakuierten Dorfbewohner gewährleistet ist.
Durch die rund zweistündige Strassensperrung hatten zahlreiche Grenzgänger ihre
Arbeitsplätze im Unterengadin verspätet erreicht. Sie waren nach der Einreise in die
Schweiz in Martina rund zwei Stunden blockiert. Die äusserst starken Regenfälle hatten
in Martina und Umgebung kurz nach Mitternacht eingesetzt und um 6 Uhr morgens zu
einem Rüfenniedergang im Val Gronda geführt. Die Geschiebemassen hatten in der
Folge das Auffangbecken überfüllt und die Dorf- und Umfahrungsstrasse verschüttet. Ein
unmittelbar beim Rüfenniedergang auf der Umfahrungsstrasse fahrender
Personenwagen wurde leicht beschädigt.
Quelle: Kantonspolizei Graubünden