In der Nacht des 11. März 2001 ereignete sich auf der Baustelle der
Alp Transit in Sedrun/Tujetsch
ein Arbeitsunfall, bei dem ein 23-jähriger Mitarbeiter tödlich verletzt
wurde. Die jetzt abgeschlossenen
Ermittlungen ergaben, dass der tragische Unfall auf eine im Voraus nicht
erkennbare Verkettung
mehrerer unglücklicher Umstände zurückzuführen ist.
Bei der Ausführung von Reparaturarbeiten im Vertikalschacht
unterhalb der Kavernensohle hatte
sich nämlich unerwartet eine Klappe des Vorsilos für die
Materialförderung geöffnet. In der Folge fiel
eine grosse Menge Aushubmaterial in den Vertikalschacht und verschüttete
einen Arbeiter vollständig,
der in diesem Augenblick in einem Förderkübel zuunterst im Schacht
Arbeiten ausführte. Eine umgehend
unter Zuzug von Unfallexperten eingeleitete Strafuntersuchung ergab,
dass die Gefahr einer spontanen
Entleerung des Vorsilos im Voraus nicht erkennbar war, und zwar weder
für die Fachleute, die die
Anlage eingebaut haben, noch für die Mitarbeiter bei der Bedienung der
Anlage.
Da somit niemandem eine Sorgfaltswidrigkeit vorgeworfen werden
musste, wurde das Verfahren
wegen eventueller fahrlässiger Tötung sowie Verletzung der Regeln der
Baukunde mit einer inzwischen
in Rechtskraft erwachsenen Einstellungsverfügung abgeschlossen.
Quelle: Staatsanwaltschaft Graubünden