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Die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag verlief in Graubünden ruhig. Bei der kantonalen Notruf- und Einsatzzentrale (NEZ) der Kantonspolizei Chur sind über Nacht keine Unwettermeldungen eingegangen. Der Flüelapass H28 ist seit Mittwoch 20.00 Uhr zwischen Davos und Susch für den gesamten Verkehr wieder geöffnet, jedoch nur in Fahrrichtung Richtung Oberengadin. Die Strasse Pany – St. Antönien ist ebenfalls wieder offen, jedoch nur für Personenwagen.

Lageübersicht

Aus Klosters (Prättigau) und Susch (Unterengadin) haben rund 160 Personen noch nicht in ihre Häuser zurückkehren können. Nach einer vorläufigen Bilanz sind in Klosters um die 40 und in Susch rund 30 Gebäude zum Teil schwer beschädigt worden. In beiden Gemeinden wird daran gearbeitet, die Versorgung der Häuser mit Strom und Wasser wieder herzustellen. Neben Feuerwehren und Mitarbeitern der Gemeindeverwaltungen standen in den beiden Überschwemmungsgebieten je 40 Mann des Zivilschutzes im Einsatz. Die Hilfe der Armee anzufordern, erwies sich laut Hans Gasser, Chef des kantonalen Führungsstabes, als nicht notwendig.
Nach der 72-jährigen Frau, die am Dienstagvormittag auf einem Spaziergang bei Küblis von einem umstürzenden Baum getroffen und von der Landquart (Fluss) mitgerissen worden war, fehlt immer noch jede Spur.
Wegen der geschlossenen Gotthard-Achse herrschte auf der San-Bernardino-Route starker Verkehr. Staus blieben aber weitgehend aus. Um Behinderungen auszuschliessen, hatte das kantonale Tiefbauamt die Baustelle im Tunnel noch in der Nacht auf den Mittwoch aufgehoben.
Die Wassermassen spülten am Dienstag die Tasna-Brücke der Rhätischen Bahn bei Ardez weg. Dabei waren auch zwei Tanks mit Dieseltreibstoff und zwei Generatoren in den Tasna-Bach gestürzt, wo der Neubau der Brücke im Gange war.
Das Bündner Amt für Wald rief die Bevölkerung auf, die Räumungsarbeiten nicht zu behindern sowie Brücken und Geländeabbrüche bei Flüssen und Bächen zu meiden. Gewässer, die Schwemmholz führten, könnten nach wie vor gefährlich werden. Auch das Nachrutschen durchnässter Hänge sei nicht auszuschliessen.

Strassensperrungen

- Ardez - Ftan, voraussichtlich ab Donnerstagnachmittag offen
- H27, Engadinerstrasse, Sagliains (Lavin) – Scuol, voraussichtlich ab Donnerstagabend offen
- Susch – Sagliains (Lavin), voraussichtlich noch bis Freitag gesperrt
- Dorfzufahrt nach Serneus gesperrt (Brücke weggespült)
- St. Luzisteig – Balzers
- Scuol - Ardez
- Molinis – Tschiertschen

Rhätische Bahn

Noch gesperrt bleibt die Strecke Ardez – Scuol (Tasnabrücke weggespült). Dauer des Unterbruchs rund drei Wochen. Die Züge verkehren nach und ab Ardez. Ein Ersatzbetrieb zwischen Ardez und Scuol wird bei Freigabe der Engadinerstrasse eingerichtet – voraussichtlich Donnerstagabend.

Autoverlad Vereina

Mit der Öffnung der Engadinerstrasse H27, Sagliains (Lavin) – Scuol, nimmt die RhB auch den Betrieb des Autoverlades Vereina wieder auf. Dies ist jedoch abhängig von der Öffnung der Engadinerstrasse (voraussichtlich ab Donnerstagabend).

Quelle: Kantonspolizei Graubünden
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