Zum Beginn der Töff-Saison lanciert die Kantonspolizei Graubünden
eine
Unfallverhütungskampagne: „Länger lebt - wer angepasst fährt“.
Die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer sollen motiviert
werden, den Strassen-,
Verkehrs- und Witterungsverhältnissen angepasst zu fahren und Gefahren
wenn immer möglich zu
vermeiden. Gerade auf den Passstrassen und den vielen kurvenreichen
Strecken in Graubünden steigern
sich viele Biker in eine Art Temporausch und überschätzen ihr Fahrkönnen
und ihre Maschinen. Die
Folgen sind tragische Verkehrsunfälle.
Die Kantonspolizei hofft mit der Kampagne „Länger lebt – wer
angepasst fährt“ die Unfallzahlen
senken zu können. Die Statistiken zeigen dramatische Zahlen auf. Im Jahr
2005 verzeichnete die
Kantonspolizei Graubünden 227 Motorradunfälle. Dabei wurden 182 Personen
verletzt und 13 erlitten
tödliche Verletzungen. Meist wird viel zu schnell vergessen, wie viel
Leid für Betroffene, Angehörige und
Familien damit verbunden ist.
Koordinierte Verkehrsüberwachungen
Im Rahmen der von Mai bis Ende Oktober 2006 dauernden Aktion werden
kantonsweit
koordinierte Verkehrsüberwachungen und Geschwindigkeitskontrollen
durchgeführt. Diese Kampagnen
soll keineswegs als Schikane durchgeführt werden. Es geht darum, mit
gezielten Massnahmen
gemeinsam mit den Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern
Verkehrsunfälle möglichst zu vermeiden.
Zweiradfahrer tragen ein zehnmal höheres Risiko, bei einem
Verkehrsunfall verletzt zu werden als
Autofahrer. Eine angepasste Fahrweise ist deshalb sehr wichtig - ja
lebenswichtig. Den
Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer sollen mit der
Unfallverhütungskampagne die Gefahren und
Risiken aufgezeigt werden, damit aus Spass nicht plötzlich Leid und
Trauer entsteht.
Wer zu schnell fährt, fährt gefährlich.
Überhöhte Geschwindigkeit im Zusammenhang mit falscher Kurven- und
Bremstechnik sowie
Unaufmerksamkeit und Ablenkung sind die Hauptunfallursachen. Bei zirka
70% der Motorradunfälle
liegt das Verschulden beim Lenker selbst. Dies trifft vor allem auf
Lenker der Altersklassen 25 bis 45
Jahre (24 Schwerverletzte und 5 Tote) und 46 bis 65 Jahre (26
Schwerverletzte und 5 Getötete) zu.
Die Hoffnung auf Gehör
Die Polizei ist sich sehr bewusst, dass es für einen Motorradfan
kaum etwas Attraktiveres gibt als
bei schönem Wetter über einen Pass zu fahren. Keine Überraschung, denn
der Kanton Graubünden ist
durch die Topographie und das gut ausgebaute Strassennetz ein wahrliches
Mekka für Motorradfreaks.
Dabei darf jedoch nicht vergessen werden, dass die starken
Motorenleistungen und die hohe
Fahrwerktechnik nicht immer im Einklang mit den fahrerischen Fähigkeiten
der Lenker stehen.
Länger lebt - wer angepasst fährt
Mit der Plakataktion entlang der Passstrassen und mit der Broschüre
„Länger lebt – wer angepasst
fährt“ möchten wir die Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer zu einem
angepassten Verhalten im
Strassenverkehr motivieren. Denn Partnerschaft, Toleranz, Übersicht beim
Überholen und korrektes
Abstandsverhalten bei Gruppenfahrten erhöhen die Sicherheit für uns
alle. Die Kantonspolizei
Graubünden wünscht allen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern
eine unfallfreie Fahrt
sowie den Motorradfans eine erlebnisreiche Motorradsaison 2006.
Quelle: Kantonspolizei Graubünden