Mit dem Slogan „Länger lebt – wer angepasst fährt“ führt die
Kantonspolizei Graubünden
auch dieses Jahr ihre präventive und repressive Tätigkeit im Dienst der
Verkehrssicherheit
für Motorradfahrende weiter. Während der Monate Juni und August finden
diverse
Präventions-Aktionen statt. Dabei werden Broschüren an Motorradfahrende
verteilt.
Gemeinsam wird über viele Fragen der Sicherheit diskutiert. Entlang von
Passstrassen und
kurvenreichen Strecken werden zudem Plakate als Beitrag zur
Unfallverhütung angebracht.
Während die Zahl der Verunfallten im gesamten Strassenverkehr seit
Jahren abnehmend ist, bleibt
diese bei den Motorradfahrern nach wie vor hoch. 2006 starben zwar
weniger Motorradfahrer als noch
in den beiden Vorjahren. Acht Motorradfahrende zogen sich im letzten
Jahr bei Unfällen in Graubünden
tödliche Verletzungen zu (2005: 13 Personen). 40 Personen wurden bei
Motorradunfällen schwer
verletzt.
Nur den Körper als Knautschzone
Ziel der Präventionsmassnahmen ist es, die Motorradfahrenden auf
Gefahren aufmerksam zu
machen und sie dafür zu sensibilisieren, dass sie zu den am meisten
gefährdeten Verkehrsteilnehmern
gehören. Motorradfahrer verfügen über keine effektive Knautschzone an
ihrem Fahrzeug. Ihr einziger
Schutz ist die Bekleidung. Sie sollten deshalb stets optimal ausgerüstet
und mit geschärften Sinnen
unterwegs sein, um so Unfallgefahren oder Unfallfolgen möglichst gering
zu halten.
Meist selbst verschuldete Unfälle
Im gesamtschweizerischen Vergleich nimmt der Kanton Graubünden
aufgrund der attraktiven
Pass- und anderen Strassen sowie der Topographie eine Sonderstellung
ein. Auffallend ist, dass - im
Gegensatz zu anderen Landesteilen - in Graubünden rund 85 Prozent der
schwer verletzten und
getöteten Motorradfahrer aus Eigenverschulden einen Verkehrsunfall
verursachten. 68 Prozent aller
Motorradunfälle trugen sich in Kurven zu. Kurven haben für
Motorradfahrer einen besonderen Reiz.
Diesem Reiz zu erliegen kann aber fatale Folgen haben.
Regelmässige Schulung - auch für geübte Verkehrsteilnehmende
Die Verkehrsunfallstatistik zeigt auf, dass bei den Motorradfahrern
nicht nur die jungen Lenker,
sondern vorwiegend die über 30- bis knapp 50-jährigen Lenker am meisten
gefährdet sind. Viele von
ihnen profitierten vom Direkteinstieg mit der neuen Führerscheinregelung
ab 2003, oder sie machten,
meist aus familiären Gründen, eine Pause vom Motorradfahren und sind nun
wieder mit ihren Maschinen
im Verkehr unterwegs.
Deshalb sollten auch Motorradfahrende, die sich ansonsten bereits
seit Jahren im Verkehr
bewegen, freiwillige Fortbildungskurse besuchen. Anlässlich solcher
Kurse werden wichtige Themen
wie Bremsen, Kurvenfahren und die eigene Fitness aufgearbeitet. Die
Fortbildung soll auch dazu
dienen, die eigene Fahrweise zu hinterfragen und einer defensiven
Fahrweise den Vorzug zu geben.
Die Motorradsaison 2007 wird, wo nötig, auch mit repressiven
Massnahmen durch die
Kantonspolizei Graubünden begleitet. Die Aktion „Länger lebt – wer
angepasst fährt“ dauert von Mai
bis Oktober 2007.
Die Kantonspolizei Graubünden wünscht allen Verkehrsteilnehmenden
eine unfallfreie Fahrt und
den Motorradfahrenden eine erlebnisreiche Motorradsaison, so dass alle
heil nach Hause kommen.
Quelle: Kantonspolizei Graubünden