Anteil jugendlicher Straftäter praktisch unverändert
Der Anteil jugendlicher Straftäter aller im Kanton Graubünden
erfassten Delikte im Jahr 2007 ist im Vergleich zum Vorjahr mit rund 15
Prozent praktisch unverändert. Während die Gesamtzahl der erfassten
Straftaten gegenüber 2006 um etwa 10 Prozent zurückging, stieg die
Anzahl der Verkehrsunfälle um rund 10 Prozent. Dies zeigt die Kriminal-
und Verkehrsunfall-Statistik 2007, die am Donnerstag an einer
Medienkonferenz in Chur von der Kantonspolizei Graubünden präsentiert
wurde.
''Statistische Werte in der polizeilichen Arbeit sind nicht
Selbstzweck, sondern geben uns immer wieder Anlass für polizeiliche
Schwergewichtsbildungen``, betonte Markus Reinhardt, Kommandant der
Kantonspolizei Graubünden. Solche seien auch in Berücksichtigung der
beschränkten Personalressourcen zwingend. Wie der Polizeikommandant
erklärte, ist der Kanton Graubünden durchaus sicher; die Mitarbeitenden
der Kantonspolizei Graubünden werden alles daran setzen, diese
Sicherheit auch in Zukunft zu gewährleisten.
Keine Trends für bestimmte Delikte auszumachen
Die Kriminalstatistik lässt keine Trends für bestimmte
Deliktskategorien erkennen, wie Gianfranco Albertini, Chef der
Kriminalpolizei, erklärte. ''Die Gesamtzahl der im Kanton Graubünden
erfassten Straftaten im Jahr 2007 ist gegenüber dem Vorjahr rückläufig;
sie bewegt sich auf dem Niveau der Jahre 2000 und 2001.`` Mit 3'069
(Vorjahr 3'457) geklärten Straftaten wurde eine Quote von 38 Prozent (39
Prozent) erreicht. An den geklärten Delikten waren 1'838 (2'021)
Schweizer und 1'122 (1'197) Ausländer beteiligt. Der Anteil Jugendlicher
beträgt 15,2 (16,1) Prozent.
Bei den Vermögensdelikten zeigten sich bei den Einbruchdiebstählen
wenig Veränderungen. Betrugsdelikte nahmen ab, während die Anzahl
Raubfälle anstieg. Unverändert blieb auch die Zahl der vorsätzlichen
Körperverletzungen. Tötungsdelikte oder Versuche dazu ereigneten sich 3
(4).
Wie Albertini weiter ausführte, ermittelte die Kantonspolizei
Graubünden im Jahr 2007 in 94 aussergewöhnlichen Todesfällen. Darunter
sind 30 (26) Suizide, 13 (14) Berg-, 3 (4) Lawinen-, 2 (1) Ski-, 3 (7)
Flug- sowie 4 (3) Drogentote. Zudem waren 2 (4) tödliche Arbeitsunfälle
zu beklagen.
Ebenfalls wenig Veränderungen erfuhren die schweren Sexualdelikte.
Es wurden 14 (12) Vergewaltigungen, 10 (12) sexuelle Handlungen mit
Kindern und 2 (7) sexuelle Nötigungen angezeigt. Die überwiegende Zahl
dieser Fälle wurde geklärt.
Bei den Brandfällen gab es eine Zunahme von 85 im 2006 auf 93 im
vergangenen Jahr. In 12 (14) Fällen handelte es sich um Brandstiftung.
Die Abklärungsquote aller Brandfälle lag bei 70 (80) Prozent.
Eine deutliche Zunahme zeigte sich beim Handel mit Kokain und
Heroin, während sich der Konsum von Betäubungsmitteln im Rahmen der
Vorjahre bewegte.
Mehr Verkehrsunfälle und mehr Verletzte
Insgesamt ereigneten sich auf den Strassen Graubündens im
vergangenen Jahr 2'667 Verkehrsunfälle, was einer Zunahme von rund zehn
Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Zahl der verletzten
Personen stieg gegenüber dem Vorjahr von 821 auf 907. 27 Personen
verloren im Jahr 2007 bei Verkehrsunfällen im Kanton Graubünden ihr
Leben. Das ist ein Todesopfer weniger als im Vorjahr.
Die Anzahl Fussgängerunfälle blieb im Vergleich zum Vorjahr stabil.
Auffallend sei hingegen der Anstieg verletzter Kinder zwischen null und
neun Jahren, erklärte Robert Willi, Chef der Regionen- und
Verkehrspolizei. Die Zahl stieg von drei auf elf. ''Vier der verletzten
Kinder wurden auf Fussgängerstreifen von Motorfahrzeugen angefahren``,
sagte Willi, ''weitere vier beim Queren der Strasse ohne
Fussgängerstreifen.``
Die meisten Verkehrsunfälle ereigneten sich nach wie vor an
Wochenenden, wobei der Samstag die Spitze bildete. In Bezug auf die
Tageszeit waren der späte Nachmittag und die Mittagszeit am
unfallträchtigsten.
''Die Hauptursachen, die im 2007 zu Verkehrsunfällen geführt haben,
müssen nach wie vor der Unaufmerksamkeit und der Ablenkung sowie dem
Nichtanpassen der Geschwindigkeit zugeordnet werden.``, führte Robert
Willi aus.
Die detaillierte Kriminal- und Verkehrsunfallstatistik 2007 kann im
Internet unter
www.kapo.gr.ch eingesehen
werden.
Quelle: Kantonspolizei Graubünden