In dieser Woche (12. - 17.12.2010) findet im Gebiet Nagens oberhalb von Flims ein interkantonaler Lawinenhundeführerkurs der Polizei und des Grenzwachtkorps statt. Am Mittwoch hat sich die Bündner Regierungsrätin Barbara Janom Steiner vor Ort über den Ausbildungsstand informiert.
Der einwöchige Lawinenhundeführerkurs der Polizei findet bereits seit 30 Jahren rund um das Berggasthaus Nagens auf rund 2100 Metern über Meer statt. Zum dritten Mal sind in diesem Jahr auch die Lawinenhundeführer des Grenzwachtkorps (GWK) mit dabei. Die rund 20 Hundeführer aus den Kantonen Graubünden, St. Gallen und Wallis bilden sich in drei verschiedenen Niveaustufen weiter - einige sind mit ihren Hunden zum ersten Mal dabei, andere bringen bereits mehrere Jahre Erfahrung mit. Auf dem Kursprogramm stehen in erster Linie praktische Suchübungen mit den Hunden im Gelände. Zusätzlich werden technische Hilfsmittel wie Sondierstangen, Lawinenverschütteten-Suchgerät (LVS) oder Recco-System sowie die korrekte Bergung und Reanimation von Verschütteten instruiert und praktisch angewendet. Wichtig ist auch, dass die Hunde an den Rettungshelikopter gewöhnt werden, damit sie schnell ins Unglücksgebiet geflogen werden können.
Regierungsrätin zeigte sich beeindruckt
Zum 30-jährigen Kursjubiläum und zum Abschied des Gastgebers - Dieter Kramer, der Geschäftsführer des Restaurants Nagens, geht nächstes Jahr in Pension - fand am Mittwoch ein Besuchstag für geladene Gäste und ehemalige Hundeführer statt. Anwesend war auch die Bündner Regierungsrätin Barbara Janom Steiner. Sie zeigte sich beeindruckt von der Leistung von Mensch und Tier und lobte die Zusammenarbeit zwischen der Kantonspolizei und dem GWK. „Ich begrüsse die Kooperation zwischen diesen beiden Organisationen sehr. Die Aus- und Weiterbildung im Rettungswesen ist zentral und hier werden Synergien ideal genutzt. Aufgrund der Anzahl Hundeführer ist es sinnvoll, diesen Kurs gemeinsam durchzuführen.“ Von der anspruchsvollen Arbeit der Hundeführer und ihrer Vierbeiner konnte sich Janom Steiner zusammen mit den weiteren rund 25 Gästen vor Ort selber überzeugen. Trotz Minustemperaturen, Schneetreibens und heftiger Winde liess sie es sich nicht nehmen, zwei Gruppen bei der Arbeit im Gelände zu besuchen. „Es ist faszinierend zu sehen, wie eine solche Rettung im Schnee abläuft. Neben Fachkenntnissen sind auch eine gute Kondition und grosser Einsatzwille gefragt“, meinte sie anerkennend. Der Lawinenhundeführerkurs dauert noch bis Freitagnachmittag, danach sind die zwei- und vierbeinigen Retter bereit für die bevorstehende Wintersaison.
Minustemperaturen und Schneegestöber: Regierungsrätin Barbara Janom Steiner (2. v. r.) und ihr Departementssekretär Mathias Fässler (r.) besuchen Robert Willi (l.) und Walter von Allmen (2. v. l.) mit Hündin Orina beim Lawinenhundeführerkurs auf Nagens
Instruktion im Schnee: Markus Adank (l.), Paramedic der Rega-Basis Untervaz, und René Pfiffner, Sanitäts-Instruktor GWK,
demonstrieren den Bodycheck nach der Bergung aus der Lawine
Auch bei schlechtem Wetter im Einsatz: Hundeführer beim Training mit seinem Lawinenhund
Übung auf dem Lawinenkegel: Die Retter suchen nach Verschütteten