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Im Val Parghera Tobel oberhalb von Domat/Ems hat sich eine sehr grosse Menge Geschiebematerial angesammelt. Nachdem sich die Situation am vergangenen Freitag zugespitzt hatte, wurden verschiedene Sofortmassnahmen in die Wege geleitet, um die Bevölkerung und die betroffenen Liegenschaften zu schützen. Diese Massnahmen zeigen nun die gewünschte Wirkung, die Situation bleibt aber instabil.

Im Val Parghera Tobel haben sich einige 100‘000 Kubikmeter Gestein, Holz und Geröllmassen angesammelt. Ein Teil davon geriet am vergangenen Wochenende wegen der heftigen Schneefälle und Niederschläge ins Rutschen. Gefährdet war insbesondere das Gebiet rund um das Industriegebiet Paleu Sura. Die Gemeindebehörden von Domat/Ems und das Amt für Wald und Naturgefahren Graubünden bildeten daraufhin einen Krisenstab, dem auch Vertreter der Stadt Chur, der Feuerwehren Domat/Ems-Felsberg und Chur, des Tiefbauamtes und der Kantonspolizei Graubünden angehörten. Als am Samstagvormittag die Kantonsstrasse zwischen Chur und Domat/Ems geschlossen werden musste, ging die Einsatzleitung an die Kantonspolizei Graubünden über.

Bauliche Massnahmen bringen Entlastung
Die betroffenen Anwohner und Betriebe im Industriegebiet wurden am Freitagnachmittag persönlich über die Situation informiert. Vier Personen wurden vorübergehend evakuiert, das Vieh eines landwirtschaftlichen Betriebes konnte andernorts untergebracht werden. Am Wochenende führten die Einsatzkräfte verschiedene Entlastungsarbeiten entlang des Bachlaufes aus. Es wurden Massnahmen ergriffen, um die Geröllmassen so zu lenken, dass möglichst geringe Schäden entstehen. Am Samstag wurden zwei Entlastungsgräben in Betrieb genommen, über die nun das Wasser-Schlamm-Gemisch abfliessen kann. Dies führte dazu, dass die Kantonsstrasse zwischen Chur und Domat/Ems gesperrt werden musste. Die Stadtpolizei Chur und die Kantonspolizei Graubünden haben ein Verkehrskonzept erstellt und eine Umfahrung eingerichtet (siehe dazu separate Medienmitteilung). Die vier Personen, die am Freitag evakuiert worden waren, konnten im Laufe des Sonntags zurückkehren. Durch die eingeleiteten Massnahmen befindet sich ihr Wohnhaus nicht mehr in der unmittelbaren Gefahrenzone.

Weiterführende Massnahmen
Weil kontinuierlich Wasser und Schlamm fliessen, werden nun längerfristige Massnahmen umgesetzt, um die Geröll- und Wassermassen kontrolliert über die landwirtschaftlichen Flächen abzuleiten. Dazu wurden entlang des Bahntrassees ein Schutzwall aufgeschüttet und Abflussrohre verlegt. Ab Dienstag sollen zusätzlich Pumpen zum Einsatz kommen, um das Wasser abzupumpen. Als letzte Massnahme ist das Ableiten des Wassers durch eine Unterführung unter den Gleisen der Rhätischen Bahn und der Nationalstrasse A13 geplant. Die Sicherheitsvorkehrungen für das Industriegebiet Paleu Sura werden unverändert aufrecht erhalten, die Wander- und Velowege im betroffenen Gebiet bleiben gesperrt. Die Bevölkerung wird aufgefordert, sich vom Val Parghera Tobel fernzuhalten und die Absperrungen einzuhalten. Die Kantonsstrasse zwischen Chur und Domat/Ems bleibt bis auf Weiteres gesperrt. Geprüft wird der Einsatz einer Notbrücke über die überflutete Stelle.
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