Die Kantonspolizei Graubünden hat am letzten Donnerstag (12.09.2013) in Cazis ein Sattelmotorfahrzeug aus dem Verkehr gezogen, das nicht den Vorschriften entsprochen hat. Am Dienstagmorgen durfte der Sondertransport seine Fahrt fortsetzen, nachdem das Fahrzeug ausgetauscht und die 66-Tonnen-Fracht umgeladen worden waren.
Das in Italien immatrikulierte Sattelmotorfahrzeug war am vergangenen Donnerstag vom Kanton Tessin Richtung Deutschland unterwegs. Es transportierte ein 66 Tonnen schweres Notstrom-Aggregat, einen sogenannten Turbo-Generator. Da es sich um einen Transport mit Übergewicht und Übermassen handelte, wurde er von zwei Polizeipatrouillen begleitet. Während der Fahrt fiel der Patrouille hinter dem Schwertransport auf, dass die Räder des Anhängers nicht parallel zur Zugmaschine fuhren. Die Polizisten entschieden sich, den Lastwagen im Schwerverkehrskontrollzentrum Unterrealta einer eingehenden Kontrolle zu unterziehen.
Mehrere Mängel festgestellt
Das Sattelmotorfahrzeug hatte insgesamt elf Achsen, welche einzeln gewogen werden mussten. Dabei stellte sich heraus, dass das bewilligte Gesamtgewicht von 107 Tonnen zwar eingehalten wurde, sechs Achsen jedoch überladen waren. Der Turbo-Generator war somit nicht korrekt auf den Auflieger geladen worden. Die Bremsprüfung ergab ausserdem, dass die Bremsleistung sowohl bei der Zugmaschine als auch beim Auflieger ungenügend war. Zudem waren drei Reifen beschädigt und die Lenkhydraulik defekt, was zu einem grösseren Ölverlust führte.
Weiterfahrt untersagt
Dem 44-jährigen Chauffeur wurde die Weiterfahrt am Donnerstag untersagt. Sein Fahrzeug war nicht mehr einsatzfähig und musste ausgetauscht werden. Am Montagnachmittag wurde das Notstrom-Aggregat mit Hilfe von zwei Kranwagen angehoben, um das Sattelmotorfahrzeug auszutauschen. Der defekte Auflieger konnte vor Ort nicht repariert werden und musste deshalb ebenfalls auf ein anderes Sattelmotorfahrzeug geladen und abtransportiert werden. Nach der eingehenden Überprüfung der beiden Schwertransporte konnten beide Sattelmotorfahrzeuge ihre Fahrt am Dienstagmorgen fortsetzen. Die Transportfirma musste ein Depositum von 5000 Franken leisten, der Chauffeur wird bei der Staatsanwaltschaft Graubünden angezeigt.
Das Notstrom-Aggregat wird mit zwei Kranwagen angehoben, damit das neue Fahrzeug (links) die Fracht übernehmen kann.
Der defekte Auflieger wird auf ein anderes Fahrzeug aufgeladen.
Umfassende Kontrolle: Während der defekte Auflieger verladen wird (im Hintergrund), wird das neue Fahrzeug nochmals eingehend überprüft.