Ende März hat die Kantonspolizei Graubünden an zwei Medienkonferenzen die polizeiliche Kriminalstatistik und die Verkehrsunfallstatistik von 2022 präsentiert. Jeweils rund ein Dutzend Medienschaffende folgten der Einladung. Dieses Jahr referierten neben den Abteilungsleitenden weitere Spezialisten aus ihren Zuständigkeitsbereichen.
Barbara Hubschmid, Chefin Kriminalpolizei, präsentiert die Zahlen des Jahres 2022 gemeinsam mit Kripo-Kadermitarbeitern und der Leiterin des Sozialamtes. Anschliessend geben die Referentinnen und Referenten den Medienschaffenden Einzelinterviews für Radio und TV.
"Insgesamt wurden 23 % mehr Delikte als im Vorjahr verübt", führt die Kripochefin aus. Die Vermögensdelikte haben sogar um 29 % zugenommen. Barbara Hubschmid betont an dieser Stelle die gute Arbeit der Ermittler, konnten doch die Aufklärungsquoten bei den Vermögensdelikten von 34 % auf über 40 %, bei den Einbruchdiebstählen von 38 % auf 52 % und bei den Widerhandlungen gegen das Strafgesetzbuch sogar von 49 % auf 54 %, erhöht werden.
Christoph Scherer, Chef Cybercrimedienst, relativiert den Rückgang der Cyberdelikte um 9 %, die Zahlen in der aktuellen Berichtsperiode werden mit einem aussergewöhnlichen Jahr 2021 verglichen, welches u.a. aufgrund der Corona-Massnahmen mit einem Anstieg der Fallzahlen von 68 % überdurchschnittlich war.
"Gerade in Chur haben Diebstähle stark zugenommen – auch wegen der sich verändernden Drogensubstanzen bzw. des Suchtverhaltens in der Szene", erklärt Andreas Werth, Chef der Fahndung Chur.
Aluis Candinas, Chef Verkehrspolizei der Kantonspolizei Graubünden, präsentiert die Unfallstatistik 2022. Auf Bündner Strassen ist es nicht zu mehr Unfällen gekommen als im Vorjahr, eine Ausnahme bilden die Motorradunfälle. Im Anschluss zeigt Silvio Tscharner vom Tiefbauamt Graubünden anhand konkreter Beispiele auf, welche Infrastrukturmassnahmen in den letzten Jahren dank der Statistikzahlen umgesetzt wurden.
Im Interview erklärt der Chef Verkehrspolizei die neue Plakatkampagne: "Wir wollen Motorradlenkende dafür sensibilisieren, im Verkehr aufmerksam zu sein und das Tempo anzupassen."
Nach der Medienkonferenz nutzen Medienschaffende die Gelegenheit, Filmaufnahmen mit einer Verkehrspatrouille beim Polizeikommando zu machen.
Auch die Durchführung eines Alkoholtestes wird aufgenommen, sind doch die Unfallzahlen unter alkoholisiertem Fahren von 93 im Jahr 2021 auf 118 im 2022 gestiegen.
Link zu den Statistiken
Link zur Medienmitteilung Polizeiliche Kriminalstatistik
Link zur Medienmitteilung Verkehrsunfallstatistik