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In den letzten zwölf Jahren wurden im ganzen Kanton die Flurnamen auf Basis alter Grundlagenpläne und weiterer Quellen überarbeitet. Damit hat nun jeder Winkel im Kanton einen Namen erhalten.

Gemäss den Bundesvorschriften sind die Flurnamen flächendeckend als Gebietsaufteilung zu erheben. Ziel des Projekts war entsprechend die Schaffung einer flächendeckenden und bereinigten Nomenklatur für die amtliche Vermessung (AV).

Der Projektstart erfolgte im Juni 2012. Die Bearbeitung erfolgte regionsweise, in Abgleich mit dem Zeitplan der periodischen Nachführung (PNF). Am 6. Februar 2024 konnten die beiden letzten Gemeinden Rossa und Calanca abgeschlossen und ausgeliefert werden.

Für die Bereinigung der Nomenklatur standen folgende Grundlagen zur Verfügung:

  • Namenverzeichnisse der Vermessungslose pro Gemeinde
  • Namenverzeichnisse des Übersichtsplans
  • Namenpausen des Übersichtsplans als Rasterdaten
  • Rätisches Namenbuch und Flurnamenbücher der Gemeinden

Die Flurnamenperimeter wurden mittels Rasterverarbeitungsmethoden ab den eingescannten Namenpausen des Übersichtsplans in Vektorform überführt, topologisch bereinigt und mit den bereits bestehenden Flurnamenpolygonen der AV zusammengeführt.

Unklarheiten und Anpassungen der Schreibweise der Namen wurden jeweils mit der Nomenklaturkommission und/oder der Gemeinde besprochen. Kein anderer Schweizer Kanton hat eine so interessante, vielfältige und komplexe sprachliche Vielfalt aufzuweisen wie der Kanton Graubünden. Etliche Namen stammen aus vorrömischer Zeit, die Mehrheit der Flurnamen sind aber rätoromanisch oder haben zumindest einen rätoromanischen Ursprung. Durch die seit dem Mittelalter einsetzende Germanisierung und die seit dem Hochmittelalter einsetzenden Walserbewegungen entstanden viele deutschsprachige Flurnamen, welche das heutige Flurnamenbild des Kantons massgeblich mitprägen. Einige wurden im Laufe der Zeit aber auch abgeschliffen, verdeutscht oder auch wieder romanisiert. Die Sprachgrenzen im Flurnamenbild sind daher nicht immer scharf gezogen, insbesondere rätoromanische und deutsche Namen sind oft vermischt anzutreffen, wie der folgende Ausschnitt der ehemaligen Walsersiedlung Fidaz in der Gemeinde Flims veranschaulicht:

NK 10000
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