Chemische Belastung von Trinkwasser aus Pumpwerken gering
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Das Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit (ALT) hat im Jahr 2023 verschiedene Grundwasserpumpwerke in den Kantonen Graubünden und Glarus beprobt, die der Trinkwassergewinnung dienen. Die im Interkantonalen Labor Schaffhausen (IKL) und im ALT-Labor untersuchten Proben entsprachen alle den gesetzlichen Anforderungen.
Im Mai wurde Trinkwasser aus 18 Pumpwerken im IKL auf per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS) untersucht. PFAS sind wasser-, fett- und schmutzabweisend sowie chemisch und thermisch stabil. Aufgrund dieser Eigenschaften werden sie in zahlreichen Konsumgütern wie Kosmetika, Kochgeschirr, Textilien aber auch Löschschäumen eingesetzt. In den letzten Jahren wurden für einige PFAS gesundheitsschädliche Wirkungen nachgewiesen, die in Kombination mit ihrer Langlebigkeit Anlass zur Sorge geben. Menschen nehmen PFAS hauptsächlich über Lebensmittel inklusive Trinkwasser auf. Das IKL suchte in den 18 Proben nach 22 relevanten PFAS. Bis auf Trifluoressigsäure (TFA) waren die Proben quasi frei von PFAS. TFA wurde bis zu 0.57 μg/l nachgewiesen. Üblicherweise werden in der Umwelt Konzentrationen zwischen 0.3 und 1.5 μg/l angetroffen. Ein gesetzlicher Höchstwert für TFA wurde noch nicht festgelegt.
Ausserdem wurde im Mai Trinkwasser aus 14 Pumpwerken im IKL auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln (PSM) und Kontaminaten, total 74 Substanzen, untersucht. Alle Proben erwiesen sich als sehr rein.
Im November wurde das Trinkwasser aus 15 Pumpwerken erneut untersucht, diesmal im ALT-Labor, und zwar auf 13 Triazin- und Harnstoffherbizide sowie sechs polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Auch hier konnten die Substanzen praktisch nicht nachgewiesen werden, insbesondere PAK. Letztere entstehen bei unvollständigen Verbrennungsprozessen. PAK können Lebensmittel kontaminieren, einige davon das Erbgut schädigen, Krebs erzeugen oder die Fortpflanzung und Entwicklung des ungeborenen Kindes beeinträchtigen.