Eine wettbewerbs- und konkurrenzfähige Erschliessung der Regionen mit Internetanschlüssen im Ultrahochbreitband-Bereich (mind. 100 Mbit/s) ist eine wichtige Voraussetzung, um die digitale Transformation im Kanton Graubünden voranzutreiben. Der Bedarf von Wirtschaft, Tourismus, Verwaltungen, Schulen, Versorgungseinrichtungen und Privaten an die Erschliessungsqualität steigt durch datenintensive Anwendungen kontinuierlich. Die zukunftsgerichtete, bedarfsorientierte Interneterschliessung stellt somit einen wesentlichen Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung der Regionen und für Standortattraktivität des Kantons dar.
Der Kanton Graubünden beauftragte deshalb die HTW Chur zur Analyse der aktuellen Erschliessungssituation auf dem gesamten Kantonsgebiet. Der Anteil der Haushalte in Graubünden mit einem Zugang zu hohen Downloadraten ist im direkten Vergleich, beispielsweise mit dem Südtirol, dem Tirol und dem Baden-Württemberg grösser. Davon ausgehend, dass der Bedarf der Unternehmen künftig im Ultrahochbreitband-Bereich liegen wird, hat die Regierung Ende 2018 beschlossen, den Ausbau der Breitbandinfrastrukturen zur Erschliessung von Objekten, die für die wirtschaftliche Entwicklung, die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und die Erhöhung der Standortattraktivität relevant sind, zu fördern.
Eine vertiefte Evaluation der Wettbewerbssituation bezüglich Anbieter von Fernmeldeinfrastrukturen und –diensten in den Regionen zeigte auf, dass das Ziel einer gleichwertigen Erschliessung hinsichtlich Qualität und Kosten wie in den Schweizer Grossagglomerationen nur durch Wettbewerbsanreize erreicht werden kann.
Das Departement für Volkswirtschaft und Soziales sowie das Amt für Wirtschaft und Tourismus haben deshalb zusammen mit einer externen Expertengruppe ein Förderkonzept erarbeitet, mit welchem der Ausbau der Netzwerkinfrastrukturen zur Datenautobahn erfolgen soll. Darin wird aufgezeigt, wie die regionalen Erschliessungskonzepte zum anschliessenden Ausbau der Infrastrukturen erstellt und welche Förderleistungen des Kantons ausgerichtet werden können.
Der Kanton setzt hierfür ein kantonales Strategie- und Koordinationsteam ein, welches die Regionen bei diesen Arbeiten unterstützt und fachlich begleitet. Es prüft die Vorschläge und Analysen der Regionalteams auf ihre technische und wirtschaftliche Plausibilität und Realisierbarkeit. Das kantonale Expertenteam koordiniert zudem die überregionale Erschliessung unter Einbezug der bestehenden Infrastruktureigentümer, eruiert überregionale Erschliessungslücken und sorgt für die Umsetzung allfälliger überregionaler Massnahmen.
Der Ausbau der Infrastrukturen erfolgt über die Regionen. Diese setzen regionale Koordinations- und Umsetzungsteams mit Vertretern der politischen Behörden und regionalen Infrastrukturbetreibern sowie mit ausgewiesenen Fachexperten ein. Diese Regionalteams legen fest, wo eine Erschliessung mit Ultrahochbreitband erfolgen soll, evaluieren die technische und bauliche Umsetzung und erstellen einen Finanzplan.
Konzeptionelle Grundlagen
Richtlinie