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Die ständige Wohnbevölkerung in Graubünden ist im vergangen Jahr, gemäss der provisorischen Bevölkerungsstatistik STATPOP, um moderate 0.6 Prozent gewachsen. Haupttreiber dieser Zunahme waren insbesondere der Wanderungssaldo und der Geburtenüberschuss bei der ständigen ausländischen Wohnbevölkerung in Graubünden. Im gleichen Zeitraum sind im langjährigen Vergleich mehr Todesfälle registriert worden.

Per 31. Dezember 2022 zählt Graubünden 202 509 ständige Bewohnerinnen und Bewohner, dies sind 1 133 mehr als noch zu Jahresbeginn. Die natürliche Bevölkerungsbewegung ist im Berichtsjahr deutlich negativ ausgefallen (Todesfallüberschuss von 358 Personen). Einerseits sind im Vergleich zum Vorjahr weniger Geburten aufgezeichnet worden, andererseits sind mit 1 994 Todesfällen so viele Bündnerinnen und Bündner verstorben wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr.

In der Schweiz konnte hauptsächlich während zwei Perioden im 2022 eine Übersterblichkeit in der Bevölkerungsgruppe der über 65-jährigen festgestellt werden. Das Bundesamt für Statistik hat die nachfolgenden Zeitspannen identifiziert in denen die Sterblichkeit der älteren Bevölkerung über dem Erwartungswert lag. Die erste Periode fiel auf die Zeit während der Sommermonate (Juni –September), als einerseits hohe Temperaturen herrschten, aber auch ein Anstieg der Covid-19 Inzidenzen festgestellt wurde. In der zweiten Periode im Herbst bis zum Jahreswechsel, in der im nationalen Mittel wiederum mehr Todesfälle als erwartet eintrafen, breitete sich eine Grippewelle aus, gemäss den statistischen Angaben kommen zusätzlich dazu auch noch direkte und indirekte Folgen einer Covid-19 Erkrankung als Ursache in Frage. Auf den Kanton Graubünden reduziert bewegte sich die Sterblichkeit im Mortalitätsmonitoring 2022 mehrheitlich innerhalb, aber teilweise an der oberen Grenze der zu erwartenden statistischen Bandbreite.

Die Gesamtperspektive der natürlichen Bevölkerungsbewegung, also dem Saldo der Todesfälle und Geburten im Kanton ergibt sich in der Folge der rückläufigen Geburten und gestiegenen Todesfälle für den Kanton Graubünden ein negativer Wert. Differenziert man die ständige Wohnbevölkerung zusätzlich nach deren Staatsangehörigkeit, dann schärft sich das Bild weiter. Die in Graubünden wohnhaften Schweizerinnen und Schweizer verzeichneten einen negativen Geburtenüberschuss von 579 Personen. Dieser konnte nicht einmal durch die vorwiegend interkantonale Zuwanderung von inländischer Wohnbevölkerung kompensiert werden. Zählt man noch die 411 Einbürgerungen im Berichtsjahr dazu, resultiert schliesslich nur eine knappe Zunahme der ständigen schweizerischen Wohnbevölkerung um Total 141 Personen.

Folgerichtig ist das Bevölkerungswachstum in Graubünden primär auf die beiden Komponenten des natürlichen Bevölkerungswachstums der ständigen ausländischen Wohnbevölkerung und der Zuwanderung aus dem Ausland zurückzuführen. In Zahlen resultiert für das 2022 ein Geburtenüberschuss von 221 Kindern und ein Wanderungssaldo (interkantonal und international) von 1 383 bei der ständigen ausländischen Wohnbevölkerung. Der starke Zustrom an ukrainischen Flüchtlingen im Verlaufe des Frühlings 2022 ist in diesen Zahlen noch nicht abgebildet. Im 2023 werden diese bis anhin zur nichtständigen Wohnbevölkerung gezählten Schutzsuchenden beim Erreichen der Aufenthaltsdauer von 12 Monaten dann in den Bestand der ständigen Wohnbevölkerung Graubündens wechseln. Zu erwarten ist also, dass im laufenden Jahr die ständige Wohnbevölkerung ein ausserordentliches Wachstum verzeichnen wird. Aktuell halten sich rund 1 300 Ukrainerinnen und Ukrainer mit den «Schutzstatus S» in Graubünden auf und würden bei unveränderter Bedrohungslage im Jahresverlauf zusätzlich in den Bestand der ständigen Wohnbevölkerung wechseln.

Die Bevölkerungsentwicklung ist regional sehr unterschiedlich. Während dem die Regionen Moesa, Viamala und Landquart um ein Prozent und mehr gewachsen sind, entwickelte sich die Bevölkerung in den Regionen Albula, Maloja, Engiadina Bassa / Val Müstair und Imboden rückläufig. In der langjährigen Betrachtungsweise ist in Graubünden eine innerkantonale Wanderung in Richtung der regionalen und kantonalen Zentren festzustellen, was schliesslich in den periphereren Regionen zu einem zunehmenden Bevölkerungsrückgang führt.

Datenblatt provisorische STATPOP 2022 (Gemeinden / Regionen) Excel

Weitere Daten: Bevölkerung

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