Navigation

Inhaltsbereich

Sessione: 28.11.2000
Seit vielen Jahren stellen die Werkstätten der Schweizerischen Bundesbahnen Arbeitskräfte aus der Region Moesano an. Die Werkstätte in Bellinzona, in unmittelbarer Nähe des Misoxer-Tals, war seit Anbeginn für die Leute unserer Region gar ein bevorzugter Arbeitgeber. Dies bestätigt sich durch die Tatsache, dass im 1980 gut 130 Personen aus dem Moesano bei der Werkstätte in Bellinzona angestellt waren. Diese Zahl hat sich jedoch von Jahr zu Jahr weiter reduziert und erreichte im 1993 96 Angestellte. Ende September 2000 zählte die Werkstätte in Bellinzona nur noch 67 Beschäftigte aus dem Moesano.
Kürzlich hat eine durch die Direktion der Schweizerischen Bundesbahnen vorgeschlagen Umstrukturierung der Abteilungen Unterhalt und Rollmaterial grosse Besorgnis in unserer Region und im nahen Tessin ausgelöst. Die Folge dieser Umstrukturierung wäre nämlich die Schliessung der Werkstätte in Biasca und die Reduzierung derjenigen in Bellinzona mit dem Verlust von mindestens 70 Arbeitsplätzen.
Zur Erhaltung dieser Arbeitsplätze haben sich bereits verschiedene gewerkschaftliche und politische Organisationen mobilisiert die zusätzlich zu verschiedenen Aktionen, am letzten 22. November ebenfalls eine Petition eingereicht haben welche ein Überleben der SBB Betriebe von Biasca und Bellinzona bezweckt.
Im Bewusstsein der Bedeutung die diese Arbeitsplätze für das Moesano darstellen, einer Region die wir seit jeher als wirtschaftlich benachteiligt bezeichnen können, stellen wir der löblichen Regierung folgende Fragen:
- Sind der Regierung die Absichten der Direktion der Schweizerischen Bundesbahnen betreffend den Werkstätten in Biasca und Bellinzona bekannt?
- Ist sich die Regierung der Auswirkungen bewusst welche eine eventuelle Schliessung der Werkstätten von Biasca und Bellinzona auf das Moesano hätten?
- Erachtet es die Regierung als angebracht, einzugreifen und mit dem Tessin zusammenzuarbeiten und die gefährdeten Arbeitsplätze zu retten?

Chur, 28. November 2000

Namen: Noi, Pedrini, Righetti, Arquint, Bucher, Caviezel (Chur), Frigg, Giovannini, Giuliani, Jäger, Koch, Lardi, Looser, Meyer, Pfenninger, Pfiffner, Schmutz, Schütz, Trepp, Zanolari, Zindel

Session: 28.11.2000
Vorstoss: Interpellation


Risposta del Governo

1. Die Schweizerischen Bundesbahnen haben am 4. Juli 2000 die Gewerkschaften, Mitarbeiter, Medien und Kantone umfassend über die Restrukturierungsmassnahmen und das zukünftige Betriebskonzept der Werkstätten in Biasca und Bellinzona informiert. Demnach wird der Personalbestand von heute rund 500 Mitarbeitern auf 430 im Jahr 2005 reduziert. Diese Reduktion erfolgt durch natürliche Abgänge. Betriebsintern wird es Umschulungen geben, damit die neuen betriebstechnischen Anforderungen im Rahmen des Programms ”Redesign Rollmaterial” abgedeckt werden können.
2. Aufgrund dieser Informationen steht eine Schliessung der Werkstätten nicht zur Diskussion. Für die Reduktion der Zahl der Arbeitsplätze sind keine Entlassungen vorgesehen. Entsprechend ergeben sich für den Arbeitsmarkt im Moesano keine unmittelbaren Auswirkungen.
Zudem ist zu berücksichtigen, dass momentan verschiedene neue Unternehmungen im Entstehen sind, die das Arbeitsplatzangebot in der Region quantitativ und qualitativ aufwerten werden.
3. Die Kommunikation mit den Tessiner Behörden ist gewährleistet. Zurzeit besteht kein Handlungsbedarf in dieser Frage.

Chur, 28. November 2000