Acht Ostschweizer Kantone fordern in einem gemeinsamen Brief an
Bundesrätin Ruth Metzler und Bundesrat Moritz Leuenberger rechtliche
Grundlagen zur immissionsschutz-rechtlichen Beurteilung der Baugesuche
für Antennenanlagen.
Seit 1998 bauen die drei konzessionierten Telekommunikationsunternehmen ihre
Mobilfunknetze aus. Neue Antennenstandorte provozieren massiven Widerstand in der
Bevölkerung. Mit Einsprachen, Petitionen und Initiativen in den Gemeinden wehren sich
Einzelpersonen und Gruppen. Im Vordergrund stehen dabei Befürchtungen
hinsichtlich der elektromagnetischen Strahlung, aber auch
raumplanerische Überlegungen bezüglich Orts- und Landschaftsschutz
stehen zur Diskussion.
Ostschweizer Kantone spannen zusammen
Die Bewilligungsbehörden und Rechtsmittelinstanzen stehen unter
grossem Druck. Konkrete Rechtsgrundlagen vom Bund fehlen noch. Die Bau-,
Planungs- und Umweltschutzdirektorenkonferenz der Kantone AI, AR, GL,
GR, SG, SH, TG und ZH (BPUK-Ost) fordert darum den Bundesrat auf, die
nötigen Rahmenbedingungen zu formulieren. Wörtlich heisst es in in dem
Brief: "Nur mit klaren Rechtsgrundlagen ist es den rechtsanwendenden
Behörden möglich, einerseits gute Bedingungen für die Entwicklung des
freien Wettbewerbs im Telekommunikationsmarkt zu schaffen, andererseits
aber auch den bedeutsamen Schutzzielen von Umweltschutz und Raumplanung
gerecht zu werden und den in der Bevölkerung verbreitet vorhandenen
Ängsten Rechnung zu tragen".
Es braucht endlich Rechtsgrundlagen
Das Begehren der Ostschweizer Kantone an den Bundesrat umfasst das
Bereitstellen von Rechtsgrundlagen im Bereich Immissionsschutz und
raumplanerische Beurteilung von Mobilfunkanlagen, fordert eine
"Koordinationsstelle Raumplanung und Umwelt in der Telekommunikation"
und spricht die Themen "Neue Konzessionen" und "Zukünftige
Netzinfrastruktur" an. Gleichzeitig verlangen die Kantone eine
transparente und rechtzeitige Information der Bevölkerung, bevor neue
Liberalisierungsmassnahmen in Angriff genommen werden.
Gremium: Bau-, Planungs- und Umweltschutzdirektorenkonferenz Ost
Quelle: dt Bau-, Planungs- und Umweltschutzdirektorenkonferenz Ost