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Die Durchführung Olympischer Winterspiele in Graubünden ist ein strategisches Ziel der Regierung. Die Spiele werden als wichtiger Impuls gesehen, sie sollen nachhaltig und umweltverträglich sein. Das Bündner Stimmvolk wird voraussichtlich Ende Jahr einen wichtigen Vorentscheid fällen können.
Die Regierung unterbreitet dem Parlament Botschaft und Antrag zum Beschluss betreffend die finanzielle Beteiligung und Defizitgarantie des Kantons Graubünden für die Durchführung der Olympischen Winterspiele Davos 2010 (Graubünden-Schwyz-Zürich). Beantragt wird ein Kantonsbeitrag von 20 Millionen Franken sowie eine Defizitgarantie in gleicher Höhe. Diese Gelder würden selbstverständlich nur dann fliessen, wenn
a)das Bündner Stimmvolk grünes Licht gibt (voraussichtlicher Abstimmungstermin: 2. Dezember 2001),
b) Bund und Austragungsorte sich auch am Defizit beteiligen, und
c) das Internationale Olympische Komitee (IOC) im Sommer 2003 die Winterolympiade 2010 dann tatsächlich auch an Graubünden-Schwyz-Zürich vergibt.
Für die Schweiz sind Olympische Winterspiele die einzige realistische Möglichkeit, eine sportliche Grossveranstaltung durchzuführen. Durch die grosse Ausstrahlung von Olympischen Spielen kann das Image und der Bekanntheitsgrad der Schweiz auf internationaler Ebene wesentlich gestärkt werden. Es steht der Schweiz gut an, sich für die olympischen Werte einzusetzen, welche u.a. die Förderung des Sports, die Völkerverständigung, die Förderung des Weltfriedens und ein Fest der Jugend umfassen. Für die Bündner Regierung stellen Olympische Winterspiele in Graubünden eine volkswirtschaftliche Chance dar, unter der Voraussetzung, dass die Spiele umweltverträglich und nachhaltig gestaltet werden können. Eines der prioritären Ziele für die nächste Projektphase besteht denn auch darin, die Umweltschutz-Verbände zu integrieren.
Als klassische Wintersport-Region verfügt der Kanton Graubünden über eine gut entwickelte Infrastruktur. Für den sportlichen Grossanlass müssten nur wenige neue Anlagen erstellt werden. Sämtliche Sportanlagen müssten nach den Olympischen Spielen weiterhin genutzt werden können. Das vorhandene Beherbergungsangebot in Graubünden würde qualitativ markant verbessert.
Da ein Verkehrskonzept angestrebt wird, das die öffentlichen Verkehrsmittel in den Mittelpunkt stellt, ergäbe sich für die Rhätische Bahn (RhB) die Möglichkeit einer Attraktivitätssteigerung, indem zusätzliches Rollmaterial beschafft und die Prättigau-Strecke ausgebaut würde. Auf dem Bündner Strassennetz wäre während der Dauer der Spiele mit einem um 25 Prozent höheren Verkehrsaufkommen zu rechnen.
Finanziell basiert die Konzeption darauf, die Olympischen Winterspiele Davos 2010 selbsttragend zu machen. Es wird insgesamt mit Ausgaben und Einnahmen von je 1.3 Milliarden Franken gerechnet:
Ausgaben:
- Investitionen in Sportanlagen (wovon rund 160 Millionen im Kanton Graubünden) 218 Millionen
- Operationelle Durchführung 940 Millionen
- Reserve 142 Millionen
Einnahmen:
- Fernseh-Rechte 583 Millionen
- Sponsoring 246 Millionen
- Offizielle Ausrüster 56 Millionen
- Eintritte 137 Millionen
- Beiträge und Leistungen der öffentlichen Hand 115 Millionen
- Übrige Einnahmen (z.B. Lizenzen, Lotterie, Merchandising etc.) 163 Millionen
Werden die wirtschaftlichen Chancen der Olympischen Winterspiele optimal genutzt und alle Investitionen konsequent auf wirtschaftliche Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit ausgerichtet, werden Zürich, Graubünden und Einsiedeln nicht nur verbesserte Sportinfrastrukturen aufweisen, sondern generell bezüglich Wettbewerbsfähigkeit als Tourismusdestinationen und als mögliche Austragungsorte bedeutender Sport- und anderer Anlässe im Jahr 2010 auf einem ganz anderen Niveau stehen als heute. Die nachhaltige Entwicklung ist eines der zentralsten Ziele der Olympischen Winterspiele Davos 2010. Sie soll in den Bereichen Umwelt, Verkehr, Wirtschaft, Infrastrukturen, Kultur und Gesellschaft angestrebt und verwirklicht werden.
Der gesamte Wortlaut der Botschaft kann im Internet eingesehen resp. ausgedruckt werden: www.gr.ch, Parlament, Botschaften.

Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden
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