In 4 Tagessitzungen hat sich die grossrätliche
Vorberatungskommission unter der Leitung des Kommissionspräsidenten
Markus Feltscher und in Anwesenheit von Regierungsrätin Dr. Eveline
Widmer-Schlumpf mit dem umfangreichen Struktur-/Leistungsüberprüfungs-
und Sparpaket der Regierung befasst. Das gleiche Sparvolumen soll mit
leicht veränderter Stossrichtung erreicht werden.
Alle 212 Massnahmen sind durchberaten worden. Dabei nutzten die
Grossrätinnen und Grossräte die Möglichkeit rege, die eigens hierfür
eingeladenen Departementsvorsteher zu einzelnen Massnahmen zusätzlich zu
befragen und sich auch über die Hintergründe einzelner Massnahmen
umfassend ins Bild zu setzen. Die Vorberatungskommission hat ihrerseits
28 zusätzliche Massnahmen eingebracht, von denen mehr als die Hälfte von
der Regierung aufgenommen wurden oder dem Parlament vorgelegt werden
sollen.
Die Vorberatungskommission anerkennt die grosse Arbeit, welche
Verwaltung und Regierung bei der Erstellung der Massnahmenvorschläge
geleistet haben. Sie kann sich mit der politisch-strategischen
Ausrichtung der Vorlage grundsätzlich einverstanden erklären. Der
Auftrag des Grossen Rates, ein Massnahmenpaket zu schnüren, das es
ermöglicht, den Finanzhaushalt ohne Steuererhöhung wieder ins Lot zu
bringen, ist mit der vorliegenden Botschaft und den zusätzlichen
Massnahmen der Kommission erfüllt worden. Um den Auftrag realisieren zu
können, sind die vorgeschlagenen Massnahmen konsequent und ohne
wesentliche Abstriche umzusetzen. Die Kommission ist sich bewusst, dass
Sparen schmerzt. Alle öffentlichen Bereiche sind von den Sparmassnahmen
betroffen. Soll das Hauptziel des Sparens erreicht werden, dürfen nicht
einzelne Elemente aus dem Paket herausgebrochen werden.
Aus diesen Gründen stimmt die Vorberatungskommission auch fast allen
der umstrittenen und in der Öffentlichkeit bereits intensiv diskutierten
Massnahmen zu. Die Kommission legt gegenüber der regierungsrätlichen
Botschaft das Schwergewicht allerdings etwas anders. Die Personalkosten
im Verwaltungsbereich sollen stärker gesenkt werden und die
volkswirtschaftlich wichtigen Investitionen sollen weniger stark
beschnitten werden. Auf der Einnahmenseite soll der Kostendeckungsgrad
für landwirtschaftliche Beratungen erhöht werden. Sodann ist vorgesehen,
den Ausbaustandard der Verbindungsstrassen zu reduzieren und den
öffentlichen Verkehr geringer zu belasten. Im Tiefbaubereich ortet die
Vorberatungskommission zusätzliches Sparpotential.
Der Grosse Rat wird die Botschaft zur Struktur- und
Leistungsüberprüfung zur Sanierung des Kantonshaushalts in der
Juni-Session 2003 durchberaten.
Gremium: Vorberatungskommission des Grossen Rats
Quelle: dt Vorberatungskommission des Grossen Rats