Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) unterstützt die
Umsetzung der Bündner Tourismusreform mit 1 Million Franken. Besonders
überzeugt zeigt sich das SECO in seinem schriftlichen Prüfungsbericht
von der Prozesstiefe und -transparenz des Projektes. Die geplante
Arbeitsteilung im Bündner Tourismus stelle eine erfolgversprechende
Strukturreform dar, welche mittelfristig zu höheren Logiernächten und
sicheren Arbeitsplätzen verhelfen könne.
Das Amt für Wirtschaft und Tourismus Graubünden hatte beim
Staatssekretariat für Wirtschaft um Unterstützung für das Reformprojekt
nachgesucht. Das Projekt sieht vor, dass die fünf Kernorte St. Moritz /
Engadin, Davos - Klosters, Arosa - Lenzerheide, Flims - Laax und Scuol -
Samnaun die Initiative zur Gründung von
Destinationsmanagement-Organisationen (DMO) übernehmen. Die kleineren
Orte sollen regionale zukünftige Tourismusorganisationen (zTO) gründen,
um sich einer DMO oder Graubünden Ferien anschliessen zu können. Fünf
flankierende Initiativen wie die Elektronische Tourismusplattform
Graubünden, die Einführung des Führungs- und Kontrollinstrumentes
"Balanced Scorecard" (BSC) oder die Pflege der Marke graubünden
begleiten den Prozess. In den nächsten sechs Jahren investiert der
Kanton Graubünden nebst beträchtlichen personellen Ressourcen 18
Millionen Franken in den Aufbau wettbewerbsfähiger Strukturen im Bündner
Tourismus. Die neue Destinationsstruktur soll den Nachfragerückgang
stoppen, der Graubünden seit 1990 mehr als 2'600 Arbeitsplätze gekostet
hat.
Internationaler Modellcharakter
Der Beitrag des SECO von 1 Millionen Franken basiert auf dem
Bundesgesetz über die Förderung von Innovation und Zusammenarbeit im
Tourismus (innotour). Das Bündner Reformprojekt weise Modellcharakter
sowohl für den Schweizer als auch den internationalen Tourismus auf,
würdigt das SECO in seiner Beurteilung. Das Vorhaben sei weit
fortgeschritten und habe einen hohen Konkretisierungsgrad. Es sei mit
dem Einbezug von lokalen Tourismusorganisationen, Leistungsträgern,
Gemeinden sowie Graubünden Ferien und dem Amt für Wirtschaft und
Tourismus überbetrieblich organisiert und trage dem Kooperations- und
Qualitätsgedanken von innotour voll Rechnung. Das neu geplante
Zusammenspiel der Akteure im Bündner Tourismus ist gemäss SECO "mehr als
eine herkömmliche Konsenslösung" und bewirke das Entstehen einer
dynamischen Community. "Das Grossvorhaben stellt zweifellos eine
Strukturinnovation dar und entspricht den Zielen von innotour", urteilt
das SECO.
Kanton erfreut über Anerkennung
Das Departement des Innern und der Volkswirtschaft des Kantons
Graubünden zeigt sich erfreut über den positiven Entscheid aus Bern. Die
Unterstützung des SECO bedeutet eine Motivationsspritze für den gesamten
Bündner Tourismus, welcher mit dem Umsetzungsprozess bereits begonnen
hat. Die DMO und zTO haben nun bis im Frühling 2007 Gelegenheit, ihre
Projekte beim Amt für Wirtschaft und Tourismus anzumelden. Nachher
erfolgt die Beurteilung durch den Kanton und die Einreichung der
Businesspläne bis Ende September 2007. Nach der positiven Abstimmung im
Oberengadin startet die DMO St. Moritz/Engadin bereits im nächsten
Frühling.
Gremium: Departement des Innern und der Volkswirtschaft
Quelle: dt Amt für Wirtschaft und Tourismus