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Die Bündner Regierung hat das Projekt der Umfahrung von Silvaplana mit einem 749 Meter langen Tunnel und Kosten von 64.4 Millionen Franken genehmigt. Damit kann bereits im laufenden Jahr die Detailprojektierung der ersten Bauarbeiten anlaufen.
Die Regierung hat das Auflageprojekt der Umfahrung Silvaplana genehmigt und damit das Startsignal für den baldigen Bau der Umfahrungsstrasse gegeben. Die Frage der Finanzierung ist zurzeit jedoch noch nicht abschliessend geregelt. Gemäss dem noch nicht genehmigten Sachplan Verkehr des Bundes soll die Julierachse Teil des Nationalstrassennetzes werden. Der Bau der Umfahrung würde so vollumfänglich vom Bund übernommen. Der Kanton ist seit längerem im Kontakt mit dem Bund, um eine für alle Seiten befriedigende Übergangsregelung bezüglich der Finanzierung zu finden, damit dem Wunsch der Bevölkerung entsprechend baldmöglichst mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. Die Regierung hofft, dass die Dringlichkeit der Umfahrung von allen Betroffenen anerkannt und das Projekt nicht nochmals verzögert wird. Des Weiteren hat die Regierung das Tiefbauamt Graubünden angewiesen, Massnahmen zum Schutz der Umwelt, Natur und Landschaft zu treffen. Insbesondere wird das Tiefbauamt beauftragt, für die Detailprojektierung und die Projektausführung eine Umweltbaubegleitung einzusetzen.
Bereits seit 1969 steht die Verlegung der Julierstrasse im Dorfkern zur Diskussion. Die enge Dorfdurchfahrt gekoppelt mit der seit damals enorm gestiegenen Verkehrsbelastung mit ihren starken saisonalen Verkehrsspitzen ist für die Bevölkerung von Silvaplana eine nicht mehr akzeptable Belastung. Die Auflageprojekte der Jahre 1984, 1987 und 1994 wurden aber wegen der fehlenden Akzeptanz und andererseits auch wegen gewichtigeren Strassenbauprojekten wie Klosters oder Flims nicht weiter vorangetrieben. Das nun verabschiedete Auflageprojekt aus dem Jahr 2005 beruht weitgehend auf dem Projekt von 1994. Auf Grund von detaillierteren Abklärungen wurden die Bauabläufe und die Materialbewirtschaftung optimiert sowie die Anforderungen an die Sicherheit im Tunnel den heutigen Normen angepasst. Das 1'470 Meter lange Projekt beginnt oberhalb von Silvaplana beim letzten ausgebauten Julierstrassenabschnitt und endet beim geplanten Kreisel Piz an der Engadinerstrasse. Das Kernstück der Umfahrung bildet der Tunnel Clavanövs mit einer Länge von 749 Metern. Für die Sicherheit im Tunnel sorgen zwei Sicherheitsstollen und weitere Einrichtungen wie Führungsbeleuchtung und Brandmeldeanlage. Mit der tiefer gelegten Linienführung zwischen dem Portal Piz Sura und dem Kreisel Piz wird die Einsehbarkeit der Strasse reduziert. Anwohner und Erholungssuchende in der näheren Umgebung sind damit besser von den Verkehrsemissionen abgeschirmt. Die Bilanz der Umweltbelastung von Silvaplana infolge des Strassenverkehrs wird mit der Umfahrung deutlich verbessert.
Wenn der Spatenstich erfolgt ist, werden als erstes der Kreisel Piz, das Wasserreservoir sowie die Voreinschnitte gebaut. Anschliessend kann mit dem Ausbruch für den Tunnel begonnen werden. Der fallende Tunnelvortrieb von der Kehre Pignia her erlaubt den direkten Materialtransport zur Deponie Polaschin an der Julierstrasse. Beton und Fundationsmaterial werden im Raume Polaschin aufbereitet und zur Baustelle geliefert. Diese Materialbewirtschaftung verschont das Dorf weitgehend vom Baustellenverkehr. Nach den Tunnelbauarbeiten werden die offenen Teilstrecken ober- und unterhalb des Tunnels realisiert beziehungsweise fertig gestellt. Die Bauarbeiten an der Umfahrung dauern rund sieben Jahre. Die gegenüber dem Auflageprojekt von 1994 auf 64.4 Millionen Franken gestiegenen Kosten sind primär auf die erhöhten Anforderungen an die Sicherheit im Tunnel, die Teuerung sowie die zwischenzeitlich eingeführte Mehrwertsteuer zurückzuführen.

Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden
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