Eine von graubündenBIKE in Auftrag gegebene Umfrage bei Mountainbikegästen zeigt, dass diese mit dem Angebot sehr zufrieden sind und den Kanton Graubünden als Feriendestination fast zu 100 Prozent gerne weiterempfehlen. Mountainbiker sind für den Sommertourismus sehr interessant, geben sie doch im Durchschnitt 159 Franken pro Tag aus.
Für die Bündner Feriendestination sind Mountainbikerinnen und Mountainbiker eine zunehmend wichtigere Gästekategorie. Genauere Kenntnisse über deren Wünsche an Graubünden sind eine wichtige Grundlage für die Schaffung erfolgreicher Angebote. Was ist diesen Gästen wichtig für die Wahl ihrer Bikeferien? Womit sind sie bei uns nicht zufrieden? Diese Fragen versuchte das Institut für Tourismus und Freizeitforschung der HTW Chur im Auftrag von graubündenBIKE mit einer gross angelegten Umfrageaktion in den zentralen Bikeregionen Graubündens zu beantworten. Rund 1500 Biker gaben dabei während der Sommersaison 2011 Auskunft. In einem umfassenden Fragebogen konnten sie ihre Präferenzen und auch Kritik kundtun. Grundsätzlich sind unsere Gäste sehr zufrieden mit Graubünden als Bikeregion. Gar 99 Prozent der Befragten wollen den Kanton weiterempfehlen, ein fantastisches Resultat, welches das Potential von Graubünden als Bikeparadies aufzeigt.
Rund 35 Prozent der Befragten geben an, dass sie zwischen 150 bis 219 Franken pro Tag ausgeben, dies inklusive Unterkunft, Verpflegung und allfällige Transportmittel. Als Mittelwert über alle Befragten wurden 159 Franken ermittelt. Die genussorientierten Bikertypen sind mit selbst geschätzten 173 Franken pro Tag die spendabelste Bikerkategorie. Diese hohen täglichen Ausgaben bestätigen, dass der Bikegast eine wirtschaftlich interessante Zielgruppe ist, welche die Wertschöpfung im Sommertourismus in Graubünden nachhaltig steigern kann.
Signalisation als sehr wichtig taxiert
Doch wie sind die Biker mit dem konkreten Bikeangebot in Graubünden zufrieden, beziehungsweise was erachten sie als besonders wichtig? Beim Angebot an Trails und Touren bewerten die Befragten insbesondere die Aussicht, das Gipfelerlebnis und die Möglichkeit, Sehenswürdigkeiten zu begegnen, Bergauf- und Bergabfahren sowie Wald- und Flurwege als besonders wichtig. Die Biker sind generell zufrieden mit dem diesbezüglichen Angebot in Graubünden. Speziell fällt auf, dass sie genau in denjenigen Bereichen am zufriedensten sind, die sie als am wichtigsten erachten.
Entscheidend bei der Bikeinfrastruktur und beim Informationsmaterial ist dem Bündner Gast vor allem eine gute Signalisation der Routen sowie informative Bikekarten, Wanderkarten und topographische Karten. Dahinter rangieren Servicestationen für die Reparatur des eigenen Bikes sowie ein GPS-basiertes Tourenangebot als ebenfalls wichtige Faktoren.
Der Grossteil der Befragten ist mit der Bikeinfrastruktur im Hotel, dem Wellnessangebot sowie der sportlergerechten Ernährung und der Bikeaffinität der Mitarbeitenden durchwegs zufrieden.
Wichtig für die Gäste ist die Transporthilfe per Bahn, mit dem Postauto und mit der Bergbahn. Gefragt nach der Zufriedenheit mit den genannten Leistungen schätzen die Mountainbiker mehrheitlich das Angebot.
Für die Tourismusdestinationen von speziellem Interesse ist das Informationsverhalten der Biker. Jeder zweite Mountainbikegast informiert sich im Internet über den bevorstehenden Aufenthalt mit Übernachtung. Somit ist der Onlinekanal klar die meistgenutzte Informationsquelle. Mit knapp 18 Prozent folgt die Mund-zu-Mund-Werbung durch Bekannte und Verwandte auf dem zweiten Platz. Diese zwei bevorzugten Informationskanäle stechen klar heraus, obwohl die Frage Mehrfachantworten erlaubte.
Männlich, 40 Jahre, wohnhaft in der Schweiz und Internet-affin
Rund zwei Drittel der befragten Biker sind männlich und 75 Prozent der Gäste wohnen in der Schweiz. Die Befragten nannten als das wichtigste Motiv für ihre Bikeaktivität das Landschafts- und Naturerlebnis. Gesundheit und Fitness sowie das Gemeinschaftserlebnis beim Biken belegen dicht beieinander die Plätze 2 und 3. Weit weniger Biker suchen beim Biken ein Abenteuererlebnis oder treten für Training oder Wettkampf in die Pedale. Ein Grossteil der Befragten bezeichnete sich mehrheitlich als naturorientierte Biker (50,8 %), gefolgt von genussorientiert (18 %), abwärtsorientiert (das heisst primär am Herunterfahren interessiert) (12,7 %) und wettkampforientiert (9,8 %).
In Bezug auf die Aufenthaltsdauer zeigte sich, dass die meisten Biker zwei bis drei Tage am gleichen Ort verweilen. Die genussorientierten Biker bleiben mit durchschnittlichen 2,9 Tagen am längsten in einem Ort, während es die anderen Bikertypen nach 2,4 bis 2,6 Tagen weiterzieht. Die besten Gäste sind die abwärtsorientierten Biker, die Graubünden durchschnittlich 4,7 Mal pro Saison besuchen.
Das kantonale Amt für Wirtschaft und Tourismus sowie die Fachstelle für Langsamverkehr Graubünden lancierten im März 2010 das Projekt graubündenBIKE. Dieses hat zum Ziel, Graubünden als führende Destination im Bereich Mountainbike zu positionieren. Mit Analysen, Anleitungen, Empfehlungen und Workshops sollen die Grundlagen geschaffen werden für eine hohe und nachhaltige Wertschöpfung in den Tourismusdestinationen sowie bei den verschiedenen Leistungspartnern. Dabei werden aber auch ökologische Aspekte und die Anliegen der übrigen Wegbenutzer nicht vernachlässigt.
Diagramme:
Durchschnittliche Höhenmeter pro Tour: Männer ziehen die anstrengenderen Biketouren vor.
Altersverteilung der Bikenden: In der Altersgruppe 20 - 39 Jahre prozentual mehr junge Frauen auf dem Bike als Männer.
Weitere Sportaktivitäten der Bikenden: Die Biker sind mehrheitlich auch Wanderer und Skifahrer.
Auskunftsperson:
Peter Stirnimann, Medienverantwortlicher des Tiefbauamtes Graubünden, 081 257 37 11 / 079 291 72 75
Gremium: Tiefbauamt Graubünden
Quelle: dt Tiefbauamt Graubünden