Mit dem aktuellen Regime der Regionalentwicklung werden die personellen Ressourcen auf sechs Einsatzperimeter gleichmässig über den ganzen Kanton Graubünden verteilt. Zusätzliche Engagements müssen von den Regionen oder den Gemeinden getragen werden. Damit widerspricht die Regierung jedoch ihrer grundsätzlichen Haltung, die in mehreren Fällen ausdrücklich betont wurde:
a) Bericht Wirtschaftsentwicklung im Kanton Graubünden (Heft Nr. 5/2014–2015)
In der Grundlage für das neue Wirtschaftsentwicklungsgesetz werden die „wichtigsten volkswirtschaftlichen bedeutsamen Indikatoren“ aufgezeigt (S. 10 ff). Dazu gehören u.a. die Arbeitsplatzstruktur und Beschäftigung, die Wertschöpfung und die Standortattraktivität.
b) Raumkonzept Graubünden vom 10. Dezember 2014
Das Raumkonzept will die Entwicklung im Innern durch vielfältige Beziehungen nach aussen antreiben. Gemäss Raumkonzept weisen die funktionalen Wirtschafträume Chur, Oberengadin, Prättigau/Davos sowie das Bündner Rheintal das grösste Entwicklungspotenzial auf.
c) Bevölkerungsperspektive der Regionen
In der vom Amt für Raumentwicklung in Auftrag gegebene Bevölkerungsperspektive vom April 2014 wird von drei regionalen Räumen mit akzentuierten Wachstumsaussichten ausgegangen: Dem Bündner Rheintal, dem Raum Prättigau/Davos und der Moesa.
Somit lässt sich festhalten, dass die 11 administrativen Regionen (gemäss Gebietsreform) sowie die Einsatzperimeter der Regionalentwickler nicht den funktionalen Wirtschaftsräumen entsprechen. Die NRP beschränkt dabei die Mittel für das Regionalmanagement auf 600 Stellenprozent. Der Kanton will Zentren stärken, stellt aber dafür keine zusätzlichen personellen und finanziellen Ressourcen bereit. Deshalb soll das aktuelle Konzept Regionalmanagement 2016+ (inklusive den Ausführungen der Regierung) entsprechend ergänzt werden.
Die Unterzeichnenden fordern deshalb die Regierung auf:
1. Die Standortentwicklung des Kantons Graubünden nicht nur auf das mit dem Bund vereinbarte Ausmass zu limitieren, sondern effektive Schwerpunkte zu setzen.
2. Hierzu ein Konzept auszuarbeiten, das den funktionalen Wirtschaftsräumen mit ausgewiesenem wirtschaftlichen Entwicklungspotenzial – namentlich dem Bündner Rheintal, dem Oberengadin, der Landschaft Davos/Prättigau und dem Misox/San Vittore – zusätzliche personelle Kapazitäten zur Verfügung stellt.
3. Die Möglichkeit zur Bereitstellung zusätzlicher Mittel durch den Kanton (ausserhalb der NRP) zu evaluieren.
Chur, 20. April 2016
Caviezel (Davos Clavadel), Felix (Haldenstein), Davaz, Aebli, Alig, Atanes, Berther, Buchli-Mannhart, Cahenzli-Philipp, Caluori, Casanova-Maron (Domat/Ems), Casty, Caviezel (Chur), Claus, Engler, Felix (Scuol), Florin-Caluori, Geisseler, Giacomelli, Gunzinger, Hardegger, Heiz, Holzinger-Loretz, Hug, Jaag, Jeker, Jenny, Joos, Kasper, Koch (Tamins), Koch (Igis), Kunz (Fläsch), Kunz (Chur), Kuoni, Mani-Heldstab, Marti, Mathis, Nay, Niederer, Niggli (Samedan), Papa, Rosa, Salis, Schutz, Steck-Rauch, Steiger, Stiffler (Davos Platz), Stiffler (Chur), Thomann-Frank, Troncana-Sauer, Valär, Vetsch (Klosters Dorf), Vetsch (Pragg-Jenaz), von Ballmoos, Waidacher, Weber, Weidmann, Wieland, Degiacomi