Airbnb erfährt in der Schweiz immer grössere Beliebtheit und mischt den Übernachtungsmarkt auch hierzulande gehörig auf. Auch in Graubünden ist die Sharing-Plattform auf dem Vormarsch und kann für den Tourismus eine grosse Chance sein. Jedoch sind im rechtlichen Bereich viele Fragen offen und es kommt vermehrt Kritik auf. Denn Airbnb würde gerade in grossen Städten die Wohnungsknappheit befeuern und Anbieter von Airbnb-Wohnungen entrichten oftmals weder die erforderlichen Taxen noch Steuern. Dadurch entstehen gerade für die klassische Hotellerie Nachteile. Städte wie Berlin oder San Francisco haben auf diese Missstände reagiert und die Plattform gänzlich verboten. Ein Verbot von Airbnb oder die Einführung einer bürokratischen gesetzlichen Vorgabe ist jedoch der falsche Weg, da in solchen Plattformen ein grosses Potenzial gerade für den arg gebeutelten Tourismus steckt. Es ist jedoch an der Zeit, dass im Bereich der Taxen, Steuern und Abgaben gleich lange Spiesse zwischen der klassischen Hotellerie und Airbnb geschaffen werden.
Deswegen gelangen die Unterzeichnenden mit folgenden Fragen an die Regierung:
1. Welche Haltung nimmt die Regierung gegenüber Sharing- bzw. Übernachtungsplattformen wie Airbnb ein?
2. Setzt sich die Regierung aktiv dafür ein, dass auf unbürokratischem Wege eine Gleichbehandlung zwischen der klassischen Hotellerie und Übernachtungsplattformen wie Airbnb in Bezug auf die erforderlichen Abgaben und Steuern geschaffen wird und in welcher Form tut sie dies?
3. Setzt sich die Regierung aktiv dafür ein, dass auch bezüglich der übrigen Vorgaben für Anbieter von kommerziellen Übernachtungsmöglichkeiten auf unbürokratischem Wege gleich lange Spiesse zwischen der klassischen Hotellerie und Übernachtungsplattformen wie Airbnb geschaffen werden?
4. Welche Bestrebungen sind auf nationaler Ebene im Gange und inwiefern bringt sich die Regierung ein, dass eine für den Kanton Graubünden optimale Lösung gefunden werden kann?
5. Kann mit dem vom Grossen Rat überwiesenen Auftrag Caduff betreffend Tourismusfinanzierung im Kanton Graubünden die Voraussetzung geschaffen werden, dass alle Vermieter von touristisch nutzbaren Immobilien in Bezug auf die zu leistenden Abgaben und Steuern in Zukunft gleichbehandelt werden, und auf wann gedenkt die Regierung den Auftrag Caduff umzusetzen?
Chur, 15. Juni 2016
Schneider, Caluori (Chur), Berther (Disentis/Mustér), Blumenthal, Bondolfi, Brandenburger, Caduff, Casanova (Ilanz), Casutt-Derungs, Cavegn, Caviezel (Chur), Crameri, Darms-Landolt, Davaz, Della Vedova, Dosch, Epp, Fasani, Florin-Caluori, Foffa, Geisseler, Hardegger, Heiz, Holzinger-Loretz, Kappeler, Kunfermann, Märchy-Caduff, Michael (Donat), Noi-Togni, Paterlini, Perl, Pfenninger, Pult, Salis, Sax, Tomaschett (Breil), Weber, Zanetti, Berther (Segnas), Bossi, Caluori (Zizers), Degiacomi, Föhn, Gujan-Dönier, Schmid