Die aktuelle Sicherheitslage in Europa und die Bedürfnisse unserer Gesellschaft nach Sicherheit, haben ihre Auswirkungen auch auf die Polizeikräfte in unserem Kanton. So sieht sich auch die Polizei mit immer vielfältigeren und anspruchsvolleren Aufgaben und Ansprüchen konfrontiert. Die Aus- und insbesondere die einsatzbezogene Weiterbildung der Polizeikräfte gewinnt in diesem Umfeld noch stärker als bisher an Bedeutung. Diese Aus- und Weiterbildung erfolgt im Rahmen des ostschweizerischen Polizeikonkordates. Die Kurse des Konkordates finden oft auf den dafür hervorragend geeigneten Ausbildungsplätzen der Armee statt. Namentlich auf den Waffenplätzen Chur, St. Luzisteig, Walenstadt und im Flablager in S-chanf. Auch die Kantonspolizei Graubünden (Kapo GR) ist für die interne Ausbildung ihrer Spezialeinheiten und zur Korpsausbildung im sicherheits-taktischen Bereich auf entsprechende Ausbildungsplätze der Armee angewiesen.
Die Armee ihrerseits konzentriert die Ausbildung ihrer Truppen zunehmend auf immer weniger, für ihre Zwecke geeignete und besonders ausgerüstete Ausbildungsplätze. Dazu zählen zweifellos auch die vorgängig genannten Waffenplätze Chur, St. Luzisteig, Walenstadt und S-chanf. Die Weiterentwicklung der Armee (WEA) dürfte diese Tendenz noch verstärken. Auch wenn sich die Armee bemüht der Polizei ihre Plätze zur Verfügung zu stellen, besteht mittelfristig die grundsätzliche Gefahr, dass der Zugang zu den begehrten Ausbildungsplätzen für die Polizei als Drittnutzer nicht mehr im angestrebten Ausmass und den gewünschten Fristen sichergestellt ist.
Anderseits gilt es als wahrscheinlich, dass durch die Konzentration der Armee auf weniger Ausbildungsplätze, andere nicht mehr genutzte Plätze vermehrt frei werden. Vor diesem Hintergrund ergeben sich für die Unterzeichnenden folgende Fragen:
1. Teilt die Regierung die grundsätzliche Einschätzung des geschilderten Sachverhaltes?
2. Wenn ja; Wie beurteilt die Regierung den künftigen Bedarf des ostschweizerischen Polizeikonkordates (oder anderer Konkordate) und der Kapo GR nach einer dauerhaft verfügbaren, waffenplatzähnlichen Ausbildungsinfrastruktur für die angewandte Aus- und Weiterbildung der Polizeikorps?
3. Falls die Regierung einen solchen Bedarf erkennt; Besteht für den Kanton Graubünden die Chance, allenfalls frei werdende Armeeinfrastrukturen der Polizeiausbildung zuzuführen und mittelfristig ein gut frequentiertes „Kompetenzzentrum“ zu entwickeln?
Chur, 6. Dezember 2016
Felix (Haldenstein), Geisseler, Salis, Alig, Bleiker, Brandenburger, Buchli-Mannhart, Burkhardt, Cahenzli-Philipp, Caluori, Casty, Cavegn, Clalüna, Clavadetscher, Danuser, Davaz, Deplazes, Dosch, Dudli, Engler, Epp, Felix (Scuol), Foffa, Grass, Gunzinger, Hardegger, Hartmann, Heinz, Heiz, Hitz-Rusch, Holzinger-Loretz, Jeker, Kasper, Koch (Tamins), Koch (Igis), Kollegger, Komminoth-Elmer, Kunz (Fläsch), Lamprecht, Locher Benguerel, Lorez-Meuli, Mani-Heldstab, Michael (Donat), Müller, Nay, Niederer, Niggli (Samedan), Niggli-Mathis (Grüsch), Papa, Sax, Schneider, Stiffler (Davos Platz), Thöny, Troncana-Sauer, Vetsch (Klosters Dorf), Waidacher, Weidmann, Widmer-Spreiter, Wieland, Cantieni, Derungs, Erhard, Wellig