Die Korrespondentenbeiträge für Radio und Fernsehen aus Graubünden und der Ostschweiz bilden neben den beiden in Chur produzierten Radioformaten in italienischer Sprache "Grigioni sera" und "Voci del Grigioni italiano" Eckpfeiler des Angebots an authentischen Programmen aus der italienischsprachigen Schweiz der Radiotelevisione svizzera RSI (SRG-SSR). Die Regierung des Kantons Graubünden hat stets Interesse an den vorstehend genannten Programmen gezeigt und sich stets dafür eingesetzt, dass in den Programmen der RSI politisch, kulturell und wirtschaftlich aktuelle Themen aus Graubünden angemessen behandelt werden.
Seit Anfang März wurde Nicola Zala (TV) der Korrespondenzstelle der RSI im Bundeshaus in Bern zugeteilt, ohne jedoch ersetzt zu werden, während Marco Petrelli (Radio) nach Ablauf seines zweiten Mandats Ende des Jahres nach Comano zurückkehren wird. Fügt man dem auch die kürzlich erfolgte Verlegung von Gianluca Olgiati (welcher von einem in Teilzeit arbeitenden Kollegen ersetzt wurde) an die Korrespondenzstelle in Zürich hinzu, ist das Mindeste, was man dazu sagen kann, dass für die Aussenredaktion der RSI (TV und Radio) schwierige Zeiten bevorstehen.
Im Antrag um Genehmigung einer regionalen Radionachrichtensendung in italienischer Sprache gemäss Art. 26 Abs. 2 RTVG - Brief an das UVEK vom 5. Oktober 2010 - verpflichtete sich die Radiotelevisione della Svizzera italiana dazu, der Aussenredaktion in Chur zusätzlich zu den bereits bestehenden 4 VZÄ vor Einführung von "Grigioni sera" 2,5 Vollzeitäquivalente (VZÄ) zur Verfügung zu stellen (insgesamt 6,5 VZÄ). Zum jetzigen Zeitpunkt sind diese 6,5 VZÄ auf 4,9 VZÄ reduziert, der Aufwand hinsichtlich der Berichterstattung aus Graubünden und der Ostschweiz für "Quotidiano", Fernsehnachrichten, Radionachrichten, "Grigioni sera", "Cronache della Svizzera italiana" und seit einiger Zeit auch für "Voci del Grigioni italiano" ist jedoch unverändert geblieben.
Fragen:
1. Sind nach Ansicht der Regierung die Arbeitskräfte, welche zurzeit der Aussenredaktion in Chur zur Verfügung stehen, ausreichend, um im Sinne des Service public über aktuelle Ereignisse zu berichten, wobei die Anzahl der Anlässe, über die zwingend berichtet werden muss, in Zusammenhang mit den bevorstehenden Kantonswahlen vom 10. Juni weiter zunehmen wird?
2. Wann sollen jene Redakteure/Korrespondenten ersetzt werden, die bereits versetzt wurden oder für die eine Rückkehr nach Comano kurz bevorsteht? Wann wird die Redaktion zahlenmässig so besetzt sein, dass die Versprechungen der RSI an das UVEK eingehalten sind?
3. Hat die Regierung nicht die Befürchtung, dass die kontinuierliche Personalerosion in der Aussenredaktion in Chur langfristig die Präsenz Graubündens in den Programmen der RSI schwächt?
Chur, 17. April 2018
Tenchio, Papa, Atanes, Bondolfi, Crameri, Della Vedova, Fasani, Heiz, Monigatti, Noi-Togni, Pedrini, Pult, Maurizio, Wellig