Bereits zur Römerzeit führte der Weg nach „Curia Raetorum“ aus Sicherheitsgründen über Viano. Noch heute heisst ein Ortsteil von Viano: i Ruman („die Römer“)!
1907 – 1914
Bau der heutigen Strasse unter aktiver Mitwirkung der Schweizer Armee, die strategische Aspekte vor die Sicherheit der Strassenbenutzer stellt. Der erste Weltkrieg ist vor der Tür und die Beobachtungsposten der italienischen Armee sind nur einen Steinwurf von Viano entfernt. Unsere Armee muss Viano ohne gesehen zu werden erreichen.
1920 –
Die Strasse von Viano wird in das kantonale Strassennetz aufgenommen.
1920 – 2018
Auch die Strassen, wie wir Menschen, altern mit der Zeit.
Den gleichen Alterungsprozess erleidet auch die Felswand, auf der die Strasse von Viano sich emporwindet. In all diesen Jahren hält der Kanton die Strasse stets in einwandfreiem Zustand. Aber was die Felswand betrifft, so sind alle ergriffenen Sicherheitsmassnahmen vergeblich. Trotz Verlegung von Fangnetzen und Verankerungen fallen weiter Felsbrocken fast täglich auf die Strasse. Für die Strassenbenutzer ist die Durchfahrt ein russisches Roulette!
Mehr als 60 Personen wohnen das ganze Jahr über im Dorf Viano. Darunter 6 schulpflichtige Kinder, die viermal täglich mit dem Schulbus die Strasse befahren, um die Schule in Brusio zu besuchen. In einem Notfall, wie zum Beispiel einem Hausbrand, werden die Feuerwehrleute, die aus Brusio mit geeigneten Löschmitteln schnellstens hinauffahren müssen, vielleicht nur noch die letzten Flämmchen löschen können. Und das im Sommer „nota bene“! Im Winter werden sie nur noch schwarze Hausmauern finden.
In den letzten 18 bis 20 Jahren hat die Bevölkerung von Viano zahlreiche Schreiben an die kantonale Verwaltung gerichtet mit der Forderung nach der Planung einer neuen und sicheren Strassenverbindung. Bis heute gibt es keine konkreten Vorschläge! Als Beispiel möchte ich einen der letzten Briefe, vom 10. April 2018, gerichtet an den Vorsteher des Bau-, Verkehrs- und Forstdepartementes (BVFD), nennen.
Vor diesem Hintergrund wollen die Unterzeichnenden von der Regierung wissen:
1. Wie ist der Stand der Dinge, nachdem Dr. Mario Cavigelli bei seinem Besuch in Viano im April 2018 die Einwohner darüber informiert hat, dass das BVFD an drei Varianten arbeitet?
2. Ist sich die Regierung unseres Kantons bewusst, in welch grossem Mass das Gefahrenrisiko auf dieser Kantonsstrasse in den letzten 98 Jahren zugenommen hat?
3. Warum interessiert sich die Regierung unseres Kantons nicht für die sozioökonomische Entwicklung, die Viano erleben könnte, falls die Ortschaft über eine Strassenverbindung entsprechend dem Stand unserer modernen Zeit verfügte?
Chur, 5. Dezember 2018
Della Cà, Müller (Susch), Perl, Atanes, Berther, Berweger, Bettinaglio, Bondolfi, Brandenburger, Buchli-Mannhart, Casutt-Derungs, Censi, Crameri, Degiacomi, Deplazes (Chur), Deplazes (Rabius), Dürler, Ellemunter, Fasani, Favre Accola, Felix, Gasser, Gort, Gugelmann, Hardegger, Hitz-Rusch, Hohl, Horrer, Jochum, Kienz, Koch, Kohler, Kunfermann, Lamprecht, Loi, Mittner, Müller (Felsberg), Natter, Niggli-Mathis (Grüsch), Noi-Togni, Papa, Paterlini, Preisig, Rüegg, Salis, Schmid, Stiffler, Tanner, Thomann-Frank, Thöny, Tomaschett (Breil), Tomaschett-Berther (Trun), Wellig, Widmer (Felsberg), Wieland, Zanetti (Sent), Spadarotto