Die Corona-Pandemie und die daraus resultierenden wirtschaftlichen sowie gesellschaftlichen Folgen werden den Tourismuskanton Graubünden noch lange empfindlich tangieren. Die Pandemie wird nicht einfach enden. Es wird von einer langen Übergangszeit zwischen dem heutigen Status und einem solchen, in welchem wir mit dem Virus in verträglicher Koexistenz leben, ausgegangen. «Nach der Pandemie» bedeutet im schlimmsten Fall «vor der nächsten Pandemie». Der Tourismus wird in Zukunft vielleicht immer wieder auf ähnliche Weise gefordert sein.
Die Universität St. Gallen attestiert dem Staat in ihrer Lageeinschätzung zur Zukunft des Tourismus mit und nach Covid-19 weiterhin eine aktive Rolle. Sei dies durch das Schaffen stabiler Rahmenbedingungen, den Abbau von Bürokratie und finanziellen Belastungen sowie die Vereinfachung und Automatisierung von Abläufen, die Prüfung steuerlicher Anreize, das Fokussieren von Förderprogrammen für Investitionen in die Zukunft usw.
Einige Anfragen und Anträge sind in jüngster Zeit eingereicht und zum Teil bereits überwiesen worden (Aufträge Hohl, Maissen und Stiffler).
Die Zeit ist daher reif, für Graubünden eine klare Tourismusstrategie zu entwickeln. Denn die Ziele des «Tourismusprogramms Graubünden 2014-2023» und des «Weissbuchs für den Bündner Tourismus» sind zum Teil überholt und die Rolle des Tourismusrats ist zu hinterfragen. Im Hinblick, dass aktuell auf nationaler Ebene eine neue Tourismusstrategie erarbeitet wird, ist es daher wichtig, dass der Tourismuskanton Graubünden seine eigenen Hausaufgaben hierzu ebenso macht.
Die Unterzeichner beauftragen daher die Regierung:
Zeitnah und gemeinsam mit heterogenen, touristischen Akteuren im Kanton eine zeitgemässe und der Situation angepasste Tourismusstrategie zu erarbeiten. Diese Strategie umfasst folgende Eckpunkte: touristische Vision, strategische Ausrichtung des Bündner Tourismus mit eindeutigen Entwicklungszielen, abgestimmt auf die Entwicklungen in den Regionen/Destinationen, gefolgt von einer klaren Aufgaben- und Rollenteilung, hinterlegt mit einem Finanz- und Zeitplan. Das Ziel dieser Tourismusstrategie ist dabei eine ganzheitliche, korrelierende Betrachtungsweise der Tätigkeitsfelder: Angebots-/Produktentwicklung, Nachfrage-Stimulanz, Tourismusförderung und Strukturen.
Davos, 21. April 2021
Stiffler, Tomaschett (Breil), Wilhelm, Berweger, Bettinaglio, Brunold, Cahenzli-Phillipp, Caluori, Cantieni, Casutt-Derungs, Caviezel (Chur), Caviezel (Davos Clavadel), Censi, Crameri, Danuser, Della Vedova, Derungs, Ellemunter, Engler, Fasani, Felix, Flütsch (Splügen), Föhn, Gugelmann, Hartmann-Conrad, Hohl, Holzinger-Loretz, Horrer, Kienz, Kunfermann, Loepfe, Marti, Michael (Donat), Natter, Paterlini, Perl, Pfäffli, Preisig, Rüegg, Rutishauser, Schutz, Schwärzel, Thomann-Frank, Thür-Suter, Ulber, von Ballmoos, Waidacher, Wellig, Widmer (Felsberg), Zanetti (Landquart), Adank-Arioli, Costa, Decurtins-Jermann, Flütsch (St. Antönien), Heini, Pajic, Spadarotto, Stieger, Tomaschett (Chur), van Kleef