In den vergangenen Monaten hat der Verwaltungsrat der SRG SSR idée suisse sein Sparprogramm bekannt gegeben, das im Laufe der nächsten Jahre im Hinblick auf die Restrukturierung des Unternehmens umgesetzt werden soll.
Zu den Sparmassnahmen gehört auch die Streichung des Beitrags an das Orchestra della Svizzera italiana (OSI) im Umfang von jährlich insgesamt 2.5 Millionen Franken ab dem Jahr 2013.
Durch diese Mindereinnahme ist das OSI (das auch von den Kantonen Tessin und Graubünden finanziert wird) nicht mehr in der Lage, die laufenden Ausgaben, die für ein Orchester notwendig sind, zu decken. Es besteht deshalb die ernsthafte Gefahr, dass das OSI aufgelöst wird und verschwindet.
Die italienische Schweiz wäre damit die einzige der drei Sprachregionen unseres Landes, die über kein Sinfonieorchester mehr verfügen würde.
Das OSI wurde Ende der Achtzigerjahre von der RSI (radio televisione svizzera di lingua italiana) losgelöst und wird seither von den beiden Kantonen, von der SRG SSR und von Privaten finanziert.
Ein Teil der Einnahmen bildet sich aus den Gagen, welche das Orchester erhält.
Hiermit wird die Regierung angefragt, ob sie bereit wäre, beim Verwaltungsrat der SRG SSR idée suisse zu intervenieren, damit er seinen Entscheid überdenkt und dem OSI auch in Zukunft einen Beitrag gewährt, der die Weiterführung der Tätigkeit als Sinfonieorchester ermöglicht.
Chur, 28. August 2009
Pedrini (Roveredo), Giovanoli, Righetti, Bondolfi, Cahannes Renggli, Keller, Mengotti, Plozza, Tenchio, Zanetti, Mainetti, Pedrini (Soazza)
Antwort der Regierung
Im Vorstoss von Grossrat Pedrini (Roveredo) wird die Regierung angefragt, ob sie bereit wäre, beim Verwaltungsrat der SRG SSR idée suisse zu intervenieren, damit dieser seinen Entscheid, ab dem Jahr 2013 die jährlichen Beiträge von 2.5 Millionen Franken an das Orchestra della Svizzera italiana (OSI) zu streichen, überdenken möge.
Durch die Mindereinnahmen wäre das OSI nicht mehr in der Lage, die laufenden Ausgaben zu decken, und für das Orchester bestünde die ernsthafte Gefahr der Auflösung. Das OSI wird seit seiner Loslösung von der RSI (Radiotelevisione svizzera di lingua italiana) Ende der Achtziger Jahre von den Kantonen Tessin und Graubünden, von der SRG SSR idée suisse, von Privaten und zu einem Teil von eingespielten Gagen finanziert.
Der Kanton Graubünden engagiert sich seit Jahren mit jährlichen Beiträgen an realisierte Konzerte im Kanton Graubünden. Im Frühjahr 2009 (Departementsverfügung Nr. 53 vom 2. April 2009) wurde in der erneuerten Leistungsvereinbarung der Beitragsansatz für die Jahre 2009 und 2010 von 64‘000.– Franken auf 80‘000.– Franken erhöht.
Das OSI gehört zu den wichtigsten professionellen Sinfonieorchestern der Schweiz. Es hat in kultureller Hinsicht nicht zuletzt auch eine wichtige – und im deutschsprachigen Gebiet Graubündens oftmals unterschätzte – Bedeutung für die viersprachige Schweiz. In diesem Sinne besitzt das OSI nicht nur eine wichtige Funktion für die Identitätsbildung der italienischen Schweiz, sondern ist eine kulturelle Bereicherung für den ganzen Kanton Graubünden.
Die Regierung ist sowohl von der Qualität als auch der kulturellen Bedeutung des OSI für den Kanton Graubünden überzeugt und deshalb bereit, beim Verwaltungsrat der SRG SSR idée suisse hinsichtlich einer Neuüberprüfung seines Entscheides zu intervenieren.
2. November 2009