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Kürzlich fand in Silvaplana ein Informationsaustausch betreffend diverser Projekte entlang der Malojastrasse zwischen Silvaplana und Castasegna statt. An der nicht öffentlichen Veranstaltung nahmen rund 35 interessierte Parteien sowie Regierungspräsident Mario Cavigelli, Vorsteher Bau-, Verkehrs- und Forstdepartement, und Vertreter des Tiefbauamts Graubünden teil.

Im Fokus der Diskussion stand der rund 3,5 Kilometer lange Abschnitt von Sils Föglias bis Plaun da Lej der Malojastrasse H3b. Dieser birgt Naturgefahren wie Lawinengefahr im Winter und Steinschlag im Sommer. Infolgedessen kam es in den vergangenen drei Jahrzehnten immer wieder zu Sperrungen. Im Mai 2016 wurde durch das Bau-, Verkehrs- und Forstdepartement (BVFD) ein generelles Projekt für strassenbauliche Massnahmen zur Erhöhung der Wintersicherheit in die Vernehmlassung geschickt. Die im 2016 durchgeführte Vernehmlassung zeigte, dass dieses Projekt nicht bewilligungsfähig ist, insbesondere aus der Sicht des Natur- und Landschaftsschutzes.

Fokussierte Projekte

Gemäss der Praxis des Kantons wird zur Priorisierung unter den verschiedenen strassenbezogenen Aufgaben des Tiefbaus eine Kategorisierung vorgenommen. Höchste Priorität geniesst dabei der betriebliche Unterhalt wie der Winterdienst, dann folgen mit zweithöchster Priorisierung der Erhalt der bestehenden Strassensubstanz. Dritthöchste Priorität hat der Ausbau der noch nicht nach den heutigen Anforderungen ausgebauten Strassenabschnitte und schliesslich, als vierte Priorität, folgt die Planung und Realisierung von Grossprojekten wie zum Beispiel Umfahrungen. Gestützt auf diese Praxis einigten sich die Anwesenden auf folgende Priorisierung:

  1. Betrieb der Malojastrasse: Der Betrieb wird sichergestellt. Dies betrifft namentlich den Winterdienst. Es wird ausserdem abgeklärt, ob es bei der Verwendung neuer Technologien – zum Beispiel der Einsatz von Sprengmasten – möglich ist, die Sperrzeiten zu reduzieren.
  2. Ausbau des bestehenden Strassenabschnitts zwischen Silvaplana und Sils (inklusive zwei Radstreifen) sowie der bestehenden Malojakehren (Kulm bis Val da Pila): Der Ausbau wird umgesetzt.
  3. Projekt zum Schutz vor Naturgefahren auf dem Abschnitt Sils Föglias bis Plaun da Lej: Das Projekt wird weiterbearbeitet. Dafür wird eine gleichberechtigt zusammengesetzte Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern aus der betroffenen Region, Umweltschutzorganisationen und kantonalen Fachstellen, eingesetzt. Die Arbeitsgruppe wird vom Tiefbauamt Graubünden geleitet. Ziel ist, Eckpunkte für eine für alle Interessengruppen befriedigende, tragfähige Lösung für diesen Strassenabschnitt hervorzubringen. Die Ausfertigung eines konsensfähigen Projekts wird einige Zeit in Anspruch nehmen.

Unabhängig davon wird das Projekt für die Kantonsstrasse im Rahmen des Wiederaufbaus und zum Schutz von Bondo bearbeitet.