Spirituosen kontrolliert
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In den Kantonen Graubünden und Glarus sind rund 100 Spirituosenhersteller beim Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit (ALT) gemeldet. Die letzte amtliche Kontrolle regional hergestellter Spirituosen fand im 2020 statt, wobei damals 43 % der Produkte Mängel aufwiesen. Daher war für 2024 eine erneute Kontrolle geplant, um sicherzustellen, dass die Produkte den gesetzlichen Vorgaben entsprechen.
Im Herbst 2024 wurden 34 Bündner und Glarner Spirituosen durch die amtliche Lebensmittelkontrolle erhoben und im Labor des ALT auf den Alkoholgehalt und bei Eierlikör zusätzlich auf den Eigelbgehalt untersucht. Wo gesetzlich geregelt, wurden auch Kontaminanten wie Methanol und Patulin (Schimmelpilzgift) bestimmt. Nicht zuletzt wurde die Deklaration der Produkte überprüft, insbesondere auch unter Berücksichtigung der gemessenen Alkohol- und Eigelbgehalte.
Hinsichtlich der geprüften Kontaminanten waren alle Proben in Ordnung. Allerdings mussten 21 Spirituosen wegen diverser Deklarationsmängel beanstandet werden. Die deklarierten Alkoholgehalte wichen teilweise bis zu 20 Volumenprozent vom Laborergebnis ab. Ein Eierlikör unterschritt den vorgeschriebenen Eigelbgehalt deutlich und ein sogenannter Whisky enthielt unzulässige Zutaten. Zwei weitere Produkte wurden wegen irreführender Herkunftsangaben oder unzulässiger Werbeaussagen beanstandet. Es wurden Massnahmen zum Schutz vor Täuschung angeordnet.
Im Vergleich zur letzten Kontrollkampagne ist die Beanstandungsquote gestiegen. Insbesondere die korrekte Deklaration des Alkoholgehalts scheint für viele Betriebe eine Herausforderung darzustellen, da dessen Bestimmung aufwendig sein kann. Es wird daher empfohlen, die Bestimmung des Alkoholgehalts bei kleinen Stückzahlen einem anerkannten Labor zu überlassen.