Anhaltend gute Nachfrage von Schweizer Gästen und wieder mehr Gäste aus dem grenznahen Ausland
Zum Ende der touristischen Hochsaison in den Bergen per Ende August ergibt sich ein erfreulicher Rückblick auf das laufende Geschäftsjahr der Bündner Hotelbetriebe. Insgesamt wurden seit Jahresbeginn bereits über 4.1 Millionen Logiernächte in Graubünden gezählt. Eine starke Wintersaison, gefolgt von einem Sommer mit wiederum sehr hoher Nachfrage aus dem In- und grenznahen Ausland, gepaart mit nahezu perfekten Witterungsbedingungen führten zum guten Zwischenergebnis.
Die sich zum Jahreswechsel 2021/22 rapide verbreitende Omikronvariante des Coronavirus führte kurzfristig zur Absage von Grossveranstaltungen. Trotz der damit verbundenen, temporär höheren Unsicherheiten zur gesundheitlichen Lage kamen zahlreiche Gäste aus der Schweiz und dem grenznahen Ausland für Winterferien in die Bündner Berge.
Der Saisonrückblick auf die Wintersaison 2021/22 lässt sich für die Bündner Hotellerie deshalb als äusserst erfreulich einstufen. So wurden im Kanton nur knapp weniger als drei Millionen Logiernächte generiert. Die Zahl der Schweizerinnen und Schweizer in den Bündner Bergen konnte im Vorjahresvergleich erneut gesteigert werden. So entfalteten wohl die Anstrengungen der beteiligten Akteure, wie auch die guten Witterungsbedingungen in der vergangenen Wintersaison ihre volle Wirkung.
Die über zwei Millionen Schweizer Hotelübernachtungen liegen elf Prozent über dem soliden Vorjahresergebnis, und stattliche 23 Prozent höher als die des Fünfjahresmittels. Fortgesetzt hat sich auch der Trend der allmählichen Rückkehr der Gästegruppen aus den Benelux-Staaten, sowie die wachsende Beliebtheit Graubündens bei Gästen aus den östlichen EU-Staaten.
Der Vergleich der Bündner Destinationen zeigt weiter auf, dass praktisch alle Bündner Tourismusdestinationen im Vergleich zur Wintersaison 2020/21 nochmals mehr Übernachtungen verzeichneten und somit die guten Vorjahreszahlen bestätigen konnten.
Mit der Publikation der Monatsdaten August der provisorischen Beherbergungsstatistik (HESTA) ergibt sich ausserdem ein erster Rückblick auf die vergangene Sommerhochsaison im Schweizer Tourismus. Auslandreisen waren erwartungsgemäss und Dank der höheren Planungssicherheit gefragter als noch vor Jahresfrist. Dem entsprechend buchten auch mehr Schweizer Gäste Ferien im Ausland.
Andererseits besuchten Reisende aus dem europäischen Ausland sowie aus den angelsächsischen Fernmärkten wieder vermehrt die Bündner Berge. Im Quervergleich der Schweizer Tourismusregionen entwickelten sich die Übernachtungszahlen diesen Umständen entsprechend.
Die bei den Schweizerinnen und Schweizern im Vorjahr sehr gefragten Tourismusregionen, allen voran Graubünden und Tessin, verbuchten im Sommer 2022 einen Rückgang bei den Logiernächtezahlen. Das Gesamtergebnis fiel in der langjährigen Gegenüberstellung trotzdem verbreitet überdurchschnittlich aus. Im Vergleich zum Vorjahressommer zählten vor allem die städtischen Regionen zahlreiche internationale Gäste; die Rückgänge der Pandemiejahre konnten damit teilweise wieder wettgemacht werden.
Ein Blick auf die Gästestruktur des Bündner Tourismussommers 2022 bestätigt teilweise die Erkenntnisse aus der vorhergehenden Wintersaison. Es reisten überdurchschnittlich viele Deutsche Gäste nach Graubünden.
Weiter erfreuen sich die Tourismusdestinationen auch im langjährigen Vergleich einer überdurchschnittlich hohen Nachfrage aus den Benelux-Staaten. Die Logiernächtezahlen der Gäste aus den Vereinigten Staaten sowie aus dem Vereinigten Königreich erholten sich ebenfalls wieder von der pandemiebedingten Baisse.
Trotz der höheren internationalen Reisetätigkeit haben im vergangenen Hochsommer wieder zahlreiche Schweizer Gäste Ferien in Graubünden verbracht. Die rekordhohen Werte des Schweizer Inlandtourismus aus den beiden vorhergehenden Sommersaisons konnte im 2022 jedoch nicht mehr egalisiert werden.
Unter dem Strich ergibt sich eine sehr erfreuliche Sommerhochsaison 2022 für die Bündner Hotellerie. Das gute Angebot am Berg und im Tal vermochte sowohl die Schweizerinnen und Schweizer als auch die Gäste aus dem europäischen Ausland zu begeistern. Die anhaltenden Schönwetterperioden zogen ausserdem viele kurzfristig entschlossene und Tagesgäste nach Graubünden.
Die statistische Sommersaison 2022 dauert noch bis Ende Oktober an. Gut möglich, dass bis dahin noch einige Kurzentschlossene die goldigen Herbsttage in einer der Bündner Tourismusdestinationen verbringen werden.