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Handschrift

Es ist noch gar nicht so lange her, da wurden die Kinder an Schweizer Schulen in einer uns heute fremd anmutenden Schreibschrift unterrichtet: Die so genannte "deutsche Kurrentschrift" war bis in die 1940er Jahre hinein fester Bestandteil des Schulstoffs.

Der Name der "deutschen Kurrentschrift" leitet sich vom lateinischen Verb "currere" (laufen) ab und bezeichnet eine im deutschen Sprachraum gebräuchliche schräge Laufschrift, die als Korrespondenz-, Amts- und Protokollschrift benutzt wurde. Ihre hervorstechendsten Merkmale sind die durchgehende Verbindung aller Buchstaben eines Wortes, die spitzen Winkel und die veränderliche Strichstärke (dünner Aufstrich, dicker Abstrich), die sich aus der Nutzung der damaligen Schreibutensilien wie Gänsekiel oder Stahlfeder ergab. Die im französischen oder italienischen Sprachraum gebräuchliche "lateinische" Schreibschrift war dagegen viel runder. Sie ist für uns heute noch ohne grössere Schwierigkeiten lesbar, da sie weitgehend der heutigen auch für das Deutsche verwendeten Schreibschrift entspricht.

Pfarrbücher, Regierungsprotokolle, Korrespondenzen, Tagebücher ... all diese Dokumente wurden früher von Hand in Kurrentschrift geschrieben. Sie stellen interessante Quellen für die Geschichtsforschung dar. Wer sie nutzen will, muss in der Lage sein, sie zu entziffern.

Eine Folge von Dokumenten und Fotos vorwiegend aus dem 19. Jahrhundert ermöglicht Ihnen einen zwanglosen Einstieg in die Beschäftigung mit der Kurrentschrift. Die Dokumente kreisen um Schrift, Schreibunterricht und die Schule vergangener Zeiten. Sie sind alle im Staatsarchiv Graubünden verwahrt. 


Wer sich ernsthaft und vertieft mit älteren Handschriften beschäftigen will, der sei auf die Website www.adfontes.uzh.ch verwiesen.