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Die bestehende über 100-jährige Brücke über das Versamertobel mit einer zugelassenen Tonnage von lediglich 13 Tonnen genügt den heutigen Anforderungen nicht mehr. Mit einer neuen Brücke wird dieses Nadelöhr aufgehoben und damit die Erschliessung des Safientals und der Gemeinden entlang der Rechtsrheinischen Oberländerstrasse deutlich verbessert. Die Bauarbeiten dauern bis 2012.

Die geplante Brücke ist rund 112 Meter lang und 8.80 Meter breit. Sie ist als Sprengwerk in Spannbeton ausgebildet und überquert die steile Schlucht mit einer Spannweite zwischen den Kämpferfundamenten von nahezu 80 Meter.

Die Brücke liegt am Rande des BLN-Objektes Nr. 1902 „Ruinaulta“ (Bundesinventar der Land-schaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung). Aus diesem Grunde musste den landschaftlichen und den gestalterischen Belangen besondere Beachtung geschenkt werden. Die neue Brücke soll sich eigenständig als grosszügige, kraftvolle Konstruktion in die dramatische Landschaft des Ortes einfügen.

Die Querschnitte des Brückenträgers und der Stiele sind den Beanspruchungen entsprechend variabel ausgebildet. Die Stiele verjüngen sich in Längs- und Querrichtung gegen den Kämpfer hin. Die dynamische Form wirkt dadurch aus allen Blickrichtungen in ähnlicher Weise und der kompakte Stielfuss ist in ausführungstechnischer Hinsicht vorteilhaft, weil dadurch kleine Baugruben möglich sind.

Die Linienführung für die neue Brücke wurde so gewählt, dass für beide Brücken eine angemessene Eigenständigkeit gewahrt ist. Die neue Brücke kommt in einem Abstand von ca. 40 Meter gegenüber der bestehenden Brücke talaufwärts zu liegen. Die neue Strasse zweigt von Bonaduz kommend rund 100 Meter vor der Schlucht vom bestehenden Trasse ab und führt in einem Einschnitt von bis 6 Meter Höhe zur Brücke. Auf der Seite Versam vereinigen sich neue und alte Strasse unmittelbar nach dem Widerlager.

Der Bau der Brücke ist insbesondere wegen dem Lehrgerüst und der Baustellenerschliessung ausserordentlich anspruchsvoll. Die engen Kurvenradien auf Seite Versam und die knappen Lichtraumverhältnisse auf Seite Bonaduz schränken den Verkehr mit grossen Kran und Gerüstteilen erheblich ein. Die Baumeisterarbeiten wurden im Sommer 2010 ausgeschrieben und Ende Oktober zum Betrag von 4.2 Millionen Franken vergeben.

Die bestehende Brücke wurde im Jahre 1897 erstellt. Sie ist Zeuge des Stahlbrückenbaus aus dem späten 19. Jahrhundert. Gesamtschweizerisch dürften nur noch wenige Brücken dieser Konstruktionsart existieren. Sie kann erhalten werden. Nach der Inbetriebnahme des Neubaus wird sie von den Gemeinden Bonaduz und Versam übernommen und für den Langsamverkehr weiter genutzt.